Hunderte Schweizer Touristen auf den Balearen haben vorzeitig ihre Rückreise gebucht. Sie wollen damit die Quarantäne vermeiden. Die spanischen Ferieninseln im Mittelmeer stehen ab Donnerstag auf der Liste der Corona-Risikoländer.

Die Fluggesellschaft Swiss holt am Mittwoch über 300 Touristen aus Palma de Mallorca zurück, wie es bei der Medienstelle auf Anfrage von Keystone-SDA hiess. Sie setzt dafür ein grösseres Flugzeug als ursprünglich geplant ein. Die Maschine des Typs Boeing 777 mit 340 Sitzplätzen sei praktisch ausgebucht. Der Flug war für Mittwochnachmittag vorgesehen. Ursprünglich war eine Airbus A321 mit 219 Sitzplätzen vorgesehen.

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Die Swiss werde die Entwicklung der Nachfrage in den nächsten Tagen genau beobachten und allenfalls die Kapazitäten weiter anpassen. Kunden hätten die Möglichkeit, Flugtickets einmalig kostenlos umzubuchen. Wenn der ursprüngliche Tarif nicht mehr verfügbar sei, könne es jedoch zu einem Preisunterschied kommen, so Mediensprecherin Meike Fuhlrott.

Hotelplan hat gemäss Angaben der Medienstelle derzeit mehrere 100 Gäste auf den Balearen in den Ferien. Man könne allen Kunden, die früher zurückreisen möchten, eine Lösung anbieten. Zudem seien kostenlose Umbuchungen möglich. Kunden, die ihre Reise annullieren wollten, würden die Reisekosten vollumfänglich zurückerstattet, sofern es sich um eine Pauschalreise handle.

Kritik an kurzer Reaktionszeit

Tui hat rund 100 Gäste auf den Balearen. Einzelne hätten bereits selber umgebucht, sagte Mediensprecherin Milica Vujcic auf Anfrage. Die Resonanz auf die neue Situation sei aber auf den Balearen am auffälligsten. Je nach Verfügbarkeit von Plätzen auf Flügen in die Schweiz würden am Mittwoch vorzeitige Rückkehrwünsche erfüllt. Wer demnächst auf die Balearen habe abreisen wollen, der könne die Ferien zeitlich oder auf eine andere Destination umbuchen.

Die kurze Reaktionsfrist sei für die Kunden umständlich, sagte Vujcic. Wenn man innerhalb von 24 Stunden reagieren müsse, sei das «nicht sehr kundenorientiert».

Auch bei Kuoni (DER Touristik Schweiz) gibt es laut Mediensprecher Markus Flick Umbuchungen. Zahlen dazu gebe der Konzern aber keine bekannt. Man sei im Kontakt mit den Kunden vor Ort und prüfe Möglichkeiten einer vorzeitigen Rückreise. Informiert würden auch Kunden, die demnächst hätten auf die Balearen reisen wollen. Diese könnten ihre Reisen absagen oder umbuchen.

«Nicht sehr glücklich» zeigte sich auch der Kuoni-Sprecher über die sehr kurze Vorlaufzeit von Bekanntgabe bis Inkrafttreten der neuen Risikoliste. Da wünsche man sich von Seiten der Reiseveranstalter mehr Luft, um rechtzeitig reagieren zu können.

(sda/tdr)