«Irgendwann ist das ursprünglich sehr solide Fundament so geschwächt, dass es zusammenstürzt»: So drückte es der bekannte Ökonom Thomas Straubhaar es soeben aus. Und deshalb sollten wir uns von den aktuellen Zustandsberichten aus den Unternehmen «nicht dahingehend täuschen lassen dürfen, dass KMU auch ein zweites oder gar drittes Mal unbeschadet davonkommen können.»
Eine ähnlich klingende Warnung publiziert nun Swiss Re: Die Covid-19-Pandemie und die Bekämpfung der Folgen hätten die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft stark belastet, schreiben die Ökonomen des Swiss Re Institute.
Der fiskalische und monetäre Spielraum der Staaten habe sich durch die bereits ergriffenen Massnahmen und Konjunkturprogramme deutlich verringert. Und so errechnet der Rückversicherer, dass die Widerstandsfähigkeit – gemessen am «Macroeconomic Resilience Index» — in dieser Krise um rund 20 Prozent abgenommen hat.
Immerhin: die Schweiz…
Oder anders formuliert: Das Gebäude namens Weltwirtschaft ist heute um 30 Prozentpunkte weniger stabil als vor der grossen Finanzkrise 2008.
Für den «Sigma Resilience Index» werden Daten zur Widerstandsfähigkeit von 31 Ländern zusammengetragen – zum Beispiel zur Staatsverschuldung, Versicherungs-Durchdringung oder zur Reaktionsfähigkeit des Arbeitsmarktes.
Am härtesten dürften Grossbritannien, Japan und die USA von der Krise getroffen worden sein. Die besten Werte holen auf der anderen Seite die Schweiz, Kanada und Finnland – sie seien durch ihre wirtschaftliche Stärke auch am besten in der Lage, um mit künftigen Krisen umzugehen. Insgesamt am Ende des Ranking liegen Griechenland, Italien, Ungarn und Portugal.
Von den 31 Staaten sind laut der Studie nun 23 in einer schlechteren Verfassung als bei der Vorjahres-Studie.
(AWP — rap)