Zehn Jahre nach dem Ausstieg kehrt der Touring Club Schweiz (TCS) wieder landesweit ins Reisegeschäft zurück. Allerdings peilt der TCS nicht das Massengeschäft an, sondern die Nische von Gruppenreisen.
Nach dem Start in diesem Jahr in der Romandie werden man im 2020 die Reisen auch in der Deutschschweiz anbieten, sagte der neue TCS-Reise-Geschäftsleiter Henri-Pierre Galletti am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP an einer Branchenveranstaltung in Zürich. Zuvor hatte das Branchenportal «Travelnews» darüber berichtet.
Fehlentscheidung vor zehn Jahren
Vor genau zehn Jahren war der TCS aus dem Reisegeschäft ausgestiegen und hatte dieses an Kuoni verkauft. Als Grund für den Schritt nannte der TCS die Konkurrenz durch Internet und Telefon. 24 Geschäftsstellen wurden geschlossen und 150 Arbeitsplätze abgebaut. Kuoni übernahm lediglich zehn Standorte.
«Wir starten wieder fast von Null», sagte Galletti, der neun Jahre lang Chef der TCS Sektion Genf war, am Donnerstag im Gespräch. Der völlige Ausstieg sei keine gute Entscheidung gewesen. Man hätte das Touroperating behalten sollen. Deshalb habe er das Reisegeschäft ab 2013 zunächst versuchsweise und ab 2015 dann fest von Genf aus in der Westschweiz sukzessive ausgebaut.
Nun wolle man wieder national tätig sein, sagte Galletti. Das Ziel für das nächste Jahr sei es, 60 Reisen zu organisieren. Es handle sich um kleine Gruppen mit etwa 20 Personen. «Unser Ziel ist die Nische. Wir bieten keine Massenprodukte.» Die Kunden sollen sicher unterwegs sein, sorgenfrei und komfortabel reisen. Dafür komme ein Tourguide auf die Reise mit, der sich um Alltägliches wie beispielsweise um Trinkgelder, Gepäcktransport im Hotel oder Gesundheitsprobleme kümmere, sagte Galletti.
(awp/me)