Der Reiseanbieter Tui Suisse gibt eine optimistische Prognose für die Sommer- und Herbstferien ab. «Bei den bereisbaren Destinationen erwarten wir für den Restsommer eine Auslastung von 75 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019», sagte Tui-Suisse-Chef Philipp von Czapiewski am Dienstag an einem Medienanlass.
Dass man dieses Ziel erreiche, hänge natürlich von der Situation in den einzelnen Destinationen und der Entwicklung der Pandemie ab, erklärte er. Aktuell seien viele sehr beliebte Destinationen aber wieder problemlos bereisbar.
Die Top-Destinationen liegen laut von Czapiewski rund um das Mittelmeer. Am liebsten buchen die Kunden ihm zufolge aktuell Reisen auf die griechischen Inseln Kreta, Rhodos und Kos. Aber auch Mallorca und die türkische Stranddestination Antalya seien äusserst beliebt.
«Grosser Nachholbedarf»
Die täglichen Buchungseingänge liegen bei Tui Suisse im Moment um 50 bis 100 Prozent über dem Volumen vom Sommer 2019, betonte von Czapiewski. «Die Kunden haben einen grossen Nachholbedarf nach Ferien», sagte er. Vor allem auch für den Herbst erwartet er einen Anstieg der Buchungen. «Der Herbst ist der neue Spätsommer», heisse es im Betrieb jeweils, so der Chef.
Prognosen für den Herbst seien jedoch noch nicht konkret zu treffen. Denn die die Buchungen erfolgen weiterhin sehr knapp, jeweils etwa vier bis sechs Wochen im Voraus. «Momentan liegt der Fokus noch auf Reisen im Juli.»
Luxussegment gefragt
Das Buchungsverhalten der Kunden hat sich aber nicht nur in Bezug auf die Kurzfristigkeit geändert. Auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Flexibilität sei deutlich grösser. Tui hat deshalb diverse Konzepte erarbeitet, um etwa die Buchungsflexibilität und den Schutz der Kunden auf ihrer Reise zu erhöhen.
Aber auch bei der Art der Reisen stellt Tui eine Veränderung fest: «Wir sehen auch einen Trend zu Upgrades uns Zusatzleistungen.» Das bedeutet, das sich die Kunden momentan häufiger für eine bessere Zimmerkategorie entscheiden oder eine Zusatzleistung wie beispielsweise einen Spabesuch dazubuchen, erklärte von Czapiewski. Hier sehe man überproportionale Wachstumsraten im Vergleich zu den restlichen Segmenten. Zudem seien auch Reisen im Luxussegment aktuell gefragt.
Normalität erst 2023
Trotz hoffnungsvoller Aussichten auf den Sommer und Herbst räumte von Czapiewski aber ein, dass das Geschäftsjahr 2021, das bis Ende September dauert, noch klar unter dem Vorkrisenjahr ausfallen dürfte. «Der Winter war auf nahezu minimalem Niveau, das Reisen war fast nicht möglich», sagte er.
Auch dieses Jahr werde deshalb noch stark von der Krise getroffen werden. Ab dem übernächsten Jahr, also 2023 erwarte er dann allerdings wieder ein Umsatzvolumen auf dem Niveau von 2019.
(awp/gku)