Der Golfstar Tiger Woods macht bei der Revolution nicht mit. Laut verschiedenen Medienberichten hat der 46-jährige US-Amerikaner einen Mega-Deal der umstrittenen LIV Golf Invitational Series abgelehnt, die mit hohen Geldbeträgen Golfstars anziehen will und damit die etablierte PGA Tour konkurrenziert. Die Höhe des Angebots für Woods: 700 bis 800 Millionen Dollar.

Tour-Chef Greg Norman bestätigte bei Fox News die Summe: «Ja, diese Zahl war im Umlauf und liegt irgendwo in dieser Gegend.» Woods ist der bekannteste Golfer der Welt, jeder will ihn bei seiner Tour haben. «Natürlich muss man sich die Besten der Besten ansehen», so Norman.

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Zuvor war in den Medien bereits über einen «hohen neunstelligen Betrag» spekuliert worden, mit dem der 15-fache Major-Sieger zur neuen Tour gelockt werden soll. Während der 150. British Open Mitte Juli äusserte sich Woods kritisch zur von Saudi-Arabien unterstützten LIV-Serie und tadelte die Konkurrenz, die übergelaufen ist: «Ich glaube, sie haben sich von dem abgewandt, was sie in diese Position gebracht hat.»

Es sind schon zahlreiche Weltklasse-Golfer zur LIV-Tour gewechselt. Unter anderen spielen Phil Mickelson, Dustin Johnson und Bryson DeChambeau in der neuen Serie. Sie alle wurden von der PGA Tour ausgeschlossen.

Die Abtrünnigen liessen sich für ihren Wechsel fürstlich entlöhnen, wenn auch ihre Angebote nicht ganz so hoch waren wie beim Weltstar Woods. Allein für seinen Übertritt soll Mickelson einen Bonus von 200 Millionen Dollar erhalten haben. Bei Johnson liegt die kolportierte Summe bei 150 Millionen Dollar.

Kritik an LIV-Tour wegen saudischem Geld

Die LIV-Tour wagt seit diesem Sommer die Revolte in der von viel Tradition geprägten Golfwelt. Bis anhin war die US PGA Tour das Mass aller Dinge. Bei ihr versammelte sich die Weltelite, schüttete sie doch die höchsten Preisgelder aus.

Bis jetzt: Neben den hohen Antrittsgagen lockt die neue Golf-Serie die Profis mit üppigen Siegesprämien. Bei den ersten sieben Turnieren der LIV-Tour spielen die Teilnehmer um ein Preisgeld von jeweils 25 Millionen Dollar. Dem Turniersieger winken 4 Millionen Dollar. Am finalen Anlass Ende Oktober gibt es gar total 80 Millionen Dollar. Fünf Stationen sind in den Vereinigten Staaten, dazu stoppt die Tour in Grossbritannien, Thailand und Saudi-Arabien.

Die LIV-Serie steht für ihre Millionen-Investments in der Kritik, weil das Geld vom saudischen Staatsfonds kommt. Der Öl-Staat versucht, mit «Sportswashing» sein ramponiertes Image aufzubessern. Die Millionen für den Sport sollen über Menschenrechtsverletzungen durch das Land hinwegtäuschen. Zuletzt übernahm ein von Saudi-Arabien finanziertes Konsortium den englischen Fussballverein Newcastle United. Und letztes Jahr holte sich der Wüstenstaat die Formel 1 ins Land.