Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im August wegen des Handelsstreits mit China überraschend deutlich eingetrübt.
Das Barometer für das Verbrauchervertrauen fiel um 6,3 auf 92,1 Punkte, wie die Universität Michigan am Freitag mitteilte. Das ist der niedrigste Wert seit Januar. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem leichten Rückgang auf 97,2 Zähler gerechnet.
Privater Konsum trägt 70 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei
Die Konsumenten bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Aussichten für die kommenden Monate pessimistischer. «Die Verbraucher reagierten heftig auf die geplante Erhöhung der Zölle auf chinesische Einfuhren im September», erklärten die Forscher dazu. Die Zölle sollen nun zwar erst am Jahresende erhöht werden. «Das gibt aber dennoch Anlass zur Sorge über zukünftige Preiserhöhungen.»
Die eingetrübte Stimmung dürfte die Spekulationen über eine bevorstehende Konjunktureintrübung in den USA anheizen. Denn der private Konsum ist eine Hauptsäule der US-Konjunktur: Er trägt etwa 70 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei. Für das laufende dritte Quartal rechnen Experten derzeit mit einem Wirtschaftswachstum von weniger als zwei Prozent, nachdem es zu Jahresbeginn noch zu 3,1 und im Frühjahr zu 2,1 Prozent gereicht hatte.
Für Unsicherheit sorgte zuletzt die inverse Zinskurve: Die Rendite der zweijährigen US-Staatsanleihe fiel unter die der zehnjährigen - erstmals seit 2007 kurz vor Ausbruch der Finanzkrise. Die inverse Zinskurve gilt am Markt als Rezessionssignal: In den Renditen spiegelt sich wider, dass die Investoren die kurzfristigen Risiken für die Wirtschaft höher einschätzen als die langfristigen.
(reuters/bar)