Er sehe die Credit Suisse als "würdigen Konkurrenten" an, der gerade eine Krise durchlaufe, sagte Kelleher an der von der "Financial Times" organisierten Konferenz, wie das Wirtschaftsmedium online berichtete. Allerdings lebe man in einer Welt, wo Kunden ihre Gelder bewegen würden: "Wenn wir von Kunden proaktiv kontaktiert werden, lassen wir ihre Gelder entweder zu uns kommen oder sie gehen zu unseren US-Konkurrenten."
Bereits vergangene Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass die UBS sowie die US-Bank Morgan Stanley von Zuflüssen von CS-Kunden vor allem in Asien profitieren könnten. Die Credit Suisse hatte vergangene Woche über massive Abflüsse von Kundengeldern vor allem in der Vermögensverwaltung berichtet. Insgesamt haben demnach CS-Kunden von Anfang Oktober bis Mitte November rund 6 Prozent der verwalteten Vermögen abgezogen, was rund 84 Milliarden Franken entspricht.
CS-Aktie sinkt weiter
Die Credit Suisse-Aktien setzten derweil am Mittwoch ihren seit rund zwei Wochen anhaltenden Abwärtstrend fort. In einem insgesamt positiven Aktienmarkt waren die CS-Titel am Nachmittag mit einem Minus von 1,9 Prozent auf 2,846 Franken einmal mehr klar schwächste Titel im Bluechip-Index SMI. Zuvor hatten die Aktien ein neues Allzeittief von 2,828 Franken erreicht.
Das Misstrauen der Investoren bezüglich einer Erholung der Bank äusserte sich auch in neuen Höchstwerten der "Credit Default Swaps" (CDS), also der Absicherungen gegen einen Zahlungsausfall der Grossbank. Die 5-Jahres-CDS kletterten am Mittwochvormittag gemäss Daten von Reuters am Mittwoch auf neue Höchstwerte bei 409 Basispunkten, nachdem sie am Vorabend bei 407 Punkten geschlossen hatten. Zuletzt hatten die CDS Anfang Oktober auf ähnlichen hohen Niveaus notiert. Damals hatten in sozialen Medien Gerüchte um eine massive Schieflage der Grossbank in sozialen Medien die Runde gemacht.