Der im US-Bundesstaat Vermont ansässige Eishersteller hatte zu Wochenbeginn angekündigt, die Ende kommenden Jahres auslaufende Lizenz mit «Ben & Jerry's Israel» nicht zu verlängern.

Der geplante Verkaufsstopp von Eiscreme durch die zum Konsumgüterkonzern Unilever gehörenden Marke Ben & Jerry's in von Israel besetzten Gebieten ruft die Regierung auf den Plan.

«Vom Standpunkt Israels aus hat diese Aktion schwerwiegende Konsequenzen, rechtlich und anderweitig», sagte Ministerpräsident Naftali Bennett seinem Büro zufolge am Dienstag in einem Telefongespräch mit dem Chef des britischen Unilever-Konzerns Alan Jope. Man werde «aggressiv gegen jede Boykottmaßnahme vorgehen, die auf Zivilisten abzielt".

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Bennett sprach den Angaben zufolge von einer "eklatanten anti-israelischen Maßnahme». Wirtschaftsministerin Orna Barbivai postete ein Video von sich, in dem sie einen Becher Ben & Jerry's in den Müll wirft.

Der Fall wird mit der Ankündigung von Airbnb im Jahr 2018 verglich, Mietobjekte in Siedlungen von der Liste zu nehmen. Airbnb machte diese Entscheidung 2019 nach rechtlichen Anfechtungen in den Vereinigten Staaten rückgängig und kündigte zugleich an, die Gewinne aus Buchungen in den Siedlungen für humanitäre Zwecke spenden zu wollen.

Man wolle in Israel präsent bleiben, aber keine Verkäufe mehr im Westjordanland vornehmen. Das Gebiet wird seit 1967 von Israel kontrolliert. Die meisten Staaten halten die israelischen Siedlungen dort für illegal. Israel bestreitet dies und beruft sich auf historische und sicherheitspolitische Verbindungen und hat Maßnahmen gegen die Siedlungen gesetzlich sanktioniert.

Die Palästinenser begrüßten die Ankündigung von Ben & Jerry's. Sie wollen das Westjordanland, Ost-Jerusalem und den Gaza-Streifen für einen künftigen eigenen Staat. Israel betrachtet ganz Jerusalem als seine Hauptstadt - ein Status, der international nicht anerkannt wird. Der Gazastreifen wird von den Islamisten der Hamas kontrolliert, die eine Koexistenz mit Israel ablehnen.

(reuters/ske)