Kim Kardashian gründet zusammen mit Jay Sammons eine Private-Equity-Firma, welche unter dem Namen SKKY firmieren soll. Sammons ist nicht nur ein Freund der Familie, er war auch fast zwei Jahrzehnte bei Carlyle, einer der grössten US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaften. Von ihm stammt offenbar die Idee. Und weil TV-Berühmtheit Kim Kardashian in Los Angeles lebt, ihr Kompagnon Sammons dagegen in Boston, soll SKKY über zwei Standorte verfügen.
Sammons plant, die täglichen Geschäfte der Firma von Boston aus zu beaufsichtigen, während das zweite Büro in Los Angeles sein wird. Ausserdem sieht offenbar nicht nur Kim Kardashian gute Verdienstmöglichkeiten im Private-Equity-Bereich, sondern auch Clan-Mutter Kris Jenner. Jenner wird SKKY als Partnerin beitreten, wie das «Wall Street Journal» berichtete.
Unter Private Equity versteht man Kapitalbeteiligungen an nicht börsenkotierten Unternehmen. Im Gegensatz zu Venture Capital, das sich auf junge Firmen konzentriert, investieren Private-Equity-Firmen auch in ältere, reife Unternehmen, sofern sie nicht an einer Börse kotiert sind.
Ein geschäftstüchtiger Clan
Zahlreiche institutionelle Investoren, darunter Pensionskassen, haben in den letzten Jahren auf Private Equity gesetzt, weil sie den Versprechen hoher Renditen glaubten. In der Regel, das zeigt die Finanzmarktfoschung, sind Private-Equity-Renditen jedoch durchschnittlich, die Kosten für die Anlegenden aber mit bis zu 7 Prozent pro Jahr astronomisch. Die geschäftstüchtigen Kardashians haben sich also genau den richtigen Teil der Finanzbranche ausgesucht.
Kim Kardashian teilte dem «Wall Street Journal» derweil mit, dass das Unternehmen anstrebe, seine erste Investition noch vor Ende 2022 zu tätigen. Deswegen wolle man sich in Kürze an institutionelle Investoren wenden, um Kapital zu beschaffen. Weder Sammons noch Kardashian äusserten sich zur Höhe der Gelder, die sie einzusammeln hoffen.
Offenbar kommt Private Equity bei den Stars in Mode, denn Kim Kardashian ist nicht die erste Berühmtheit, welche ausserbörsliche Firmenbeteiligungen als Betätigungsfeld für sich entdeckt hat. Erst letzten Monat eröffnete der nach dem US-Open zurückgetretene Tennis-Star Serena Williams der Welt, dass sie sich hauptberuflich diesem Metier widmen möchte.
Williams hatte bereits vor acht Jahren in aller Stille ein Private-Equity-Unternehmen mit dem Namen Serena Ventures gegründet.
Im Gegensatzt zu Williams ist Private Equity für Kim Kardashian jedoch vorerst nur eine Nebenbeschäftigung. Schliesslich hat sie noch ihre Unterwäsche- und Bekleidungsmarke Skims – das dazugehörige Unternehmen wurde zuletzt mit 3,2 Milliarden Dollar bewertet. Kim Kardashians Anteil dürfte bei über 1 Milliarde US-Dollar liegen.