Im Abgasskandal um seine Dieselfahrzeuge hat der deutsche Volkswagen-Konzern in Australien einem Vergleich im Wert von bis zu 127 Millionen australischen Dollar zugestimmt. Dies teilten am Montag die Anwälte der Kläger mit.

Betroffene Autobesitzer hatten mehrere Sammelklagen gegen den Konzern eingereicht. Die Einigung muss noch von einem Gericht gebilligt werden. Umgerechnet kostet der Vergleich rund 100 Millionen Franken.

Entschädigung für 97'000 australische Autobesitzer

Der Volkswagen-Konzern hatte im September 2015 nach Ermittlungen von US-Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Die Software drückte den Schadstoffausstoss bei Emissionstests, damit dieser niedriger erschien, nicht aber im Strassenverkehr.

Mehr als 97'000 australische Autobesitzer können demnach Entschädigung beantragen. Sie können jeweils mit rund 1400 australischen Dollar rechnen. Die Einigung sei ein wichtiger Schritt, um tausenden Autofahrern in Australien zu «Gerechtigkeit und Wiedergutmachung» zu verhelfen, sagte Julian Schimmel, Anwalt der Kanzlei Maurice Blackburn, die eine der Sammelklagen eingereicht hatte.

VW: Kein Schuldeingeständnis

Der Autokonzern teilte umgehend mit, er sehe die Einigung als weiteren Schritt bei der Überwindung des Diesel-Problems. Der Vergleich sei kein Schuldeingeständnis, hiess es weiter. Die australische Verbraucherschutzbehörde ACCC hatte VW wegen des Abgasskandals ebenfalls verklagt. Man hoffe, auch dieses Verfahren in Kürze beilegen zu können, erklärte ein Volkswagen-Sprecher in Sydney.

(sda/gku)

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