Die vom Institut für Fisch- und Wildtierkrankheiten der Universität Bern (FIWI) durchgeführte Autopsie habe ergeben, dass es sich um ein männliches Tier im Alter von drei bis sechs Jahren handle, teilte der Kanton Waadt am Donnerstag mit. Der Abschuss erfolgte in der Nacht auf den 28. November auf der Alp Grands Plats de Bise in der Gemeinde Le Chenit.

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hatte aufgrund der zunehmenden Angriffe auf Rinderherden in dieser Region im September grünes Licht für den Abschuss von drei Jungwölfen aus dem Marchairuz-Rudel gegeben.

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Schwierig und grosser Aufwand

Der Kanton Waadt weist in seiner Medienmitteilung auf die Schwierigkeiten bei der Durchführung von Regulierungsmassnahmen hin. Diese fänden nachts und mit Tieren in Bewegung statt. Dies mache die Unterscheidung zwischen den einzelnen Rudelmitgliedern sehr schwierig. Zudem hätten die Jungtiere zu dieser Jahreszeit bereits ihre Erwachsenengrösse erreicht.

Die Regulierungsabschüsse hätten ausserdem nicht früher im Jahr durchgeführt werden können, schreibt der Kanton. Grund dafür sei, dass sich die Wolfswelpen im Perimeter des Jagdbanngebiets von Le Noirmont befunden hätten. Ferner erforderten diese Aktionen einen extrem hohen Einsatz von Personal vor Ort.

Kurzfristig werden in der Marchairuz-Region laut dem Kanton jedoch keine Abschüsse mehr vorgenommen. Der Grund dafür ist, dass sich die Wölfe mit dem Wintereinbruch an den Jurasüdfuss verlagern. Der dritte Jungwolf werde daher bei einem erneuten Angriff auf ein Nutztier entnommen. Laut Bafu leben in der Schweiz derzeit rund 180 Wölfe in 19 Rudeln.