Das Wetter trieb den Zuckergehalt in den Trauben über die Durchschnittswerte, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich mit dem Vorjahr produzierten die Winzerinnen und Winzer 33 Millionen Liter mehr Wein.
Allerdings war die Weinernte 2021 die niedrigste seit 1957 - sie erfror im Frühlingsfrost, wurde vom Regen fortgespült, verhagelt und vom Mehltau heimgesucht. Die Erholung 2022 war regional unterschiedlich ausgeprägt.
Die Weinberge der Deutschschweiz erbrachten 16 Millionen Liter Wein, 94 Prozent mehr als 2021. In der Westschweiz belief sich die Ernte auf 78 Millionen Liter, ein Plus von 63 Prozent. In der italienischen Schweiz fiel der Anstieg mit 8 Prozent auf 5 Millionen Liter geringer aus. Im Zehnjahresdurchschnitt wuchs die Weinernte 2022 um 10 Prozent oder 9 Millionen Liter.
Kaum Frost und Hagel
Der Weinbau profitierte 2022 von Wärme und Trockenheit, wie das BLW den Zuwachs erklärte. Solche Wetterbedingungen sind sowohl für die Reifung der Reben als auch gegen Krankheiten günstig. Ende Juni gab es zwar erste Krankheitssymptome, die sich aber unter Kontrolle bringen liessen. So waren auch weniger Pflanzenschutzmittel nötig.
Wettermässig blieben 2022 Frühlingsfrost und Hagel praktisch aus. Das begünstigte die Blüte und eine optimale Entwicklung der Trauben. Auch wenn die Trockenheit die Reben belastete, hielt die Bewässerung die Verluste in Grenzen. Niederschläge im August liessen die Trauben dann volumenmässig wachsen, was gemäss dem BLW nicht nur die Qualität, sondern auch die Quantität steigerte.
Die Rebfläche schrumpfte 2022 um 20 auf landesweit 14'609 Hektaren. Das ist ein Rückgang um 0,1 Prozent.