Die Staaten der Erde haben im vergangenen Jahr fast zwei Billionen Dollar in ihre Militärapparate gesteckt. Weltweit wurden 2019 insgesamt schätzungsweise 1,917 Billionen Dollar und damit 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr für das Militär ausgegeben.
Dies geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri hervor. Das entsprach 2,2 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes und schätzungsweise 249 Dollar pro Erdbürger.
2020 wegen Covid-19 weniger Geld vorhanden
Die Friedensforscher gehen angesichts der Coronavirus-Krise davon aus, dass damit vorerst ein Höchststand bei den weltweiten Militärausgaben erreicht ist. Der mit der Coronavirus-Pandemie verknüpfte wirtschaftliche Abschwung werde einen grossen Einfluss auf die Budgets der Regierungen und all ihre Ausgaben im Jahr 2020 haben, sagte der Sipri-Forscher Nan Tian.
Die Länder müssten dabei unter anderem abwägen, ob sie ihre Mittel lieber ins Militär oder in Gesundheitswesen, Bildung oder Infrastruktur stecken wollten. «Covid-19 wird jedes einzelne Land betreffen, kein Zweifel», sagte Tian.
USA dominieren – vor China und Indien
Klarer Spitzenreiter bei den Militärausgaben bleiben bis dahin weiter die USA, die 2019 rund 732 Milliarden Dollar für die Verteidigung ausgaben. Erstmals nehmen mit China und Indien gleich zwei asiatische Länder Plätze unter den Top drei der Rangliste ein. Mit einem Zuwachs von zehn Prozent seit 2018 - dem grössten aller Top-15-Staaten - lag Deutschland im weltweiten Vergleich laut Sipri nun mit Ausgaben von 49,3 Milliarden Dollar auf Rang sieben.
Die Schweiz belegte mit einem Wert von rund 5,2 Milliarden Dollar (5,18 Milliarden Dollar zu konstanten Preisen) einen weit abgeschlagenen Platz. Sie gab rund 2,2 Prozent der Staatsausgaben für militärische Zwecke aus, hiess es in dem Report. Dies seien analog zu den Vorjahren rund 0,7 Prozent des Bruttoindandprodukts.
Kommentar von 2017: Obwohl viele Industrieländer, darunter auch die Schweiz, seit Jahren weniger in die Armee investieren, wollen zahlreiche Staatschefs aufrüsten. Doch die Entwicklung ist kontraproduktiv. Mehr hier.
(sda/gku)