Die Valiant Bank hat im ersten Halbjahr 2020 einen leicht tieferen Gewinn erzielt. Der Grund waren weggefallene ausserordentliche Erträge. Im wichtigen Zinsengeschäft konnte das Institut zulegen, obwohl die Wertberichtigungen für Kreditausfallrisiken etwas erhöht wurden.

Der Konzerngewinn lag mit 60,1 Millionen um 2,2 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie Valiant am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang erkläre sich damit, dass das Institut weniger Immobilien verkauft habe als vor einem Jahr, heisst es. Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Ergebnis lag mit 73,9 Millionen Franken (+0,2 Prozent) knapp über dem Vorjahreswert.

Höhere Kosten

Im Zinsengeschäft konnte Valiant wachsen, verbuchte allerdings höhere Wertberichtigungen für Kreditausfallrisiken von 7,8 Millionen Franken gegenüber 3,3 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein höherer Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft von 154,5 Millionen (+1,7 Prozent).

Deutlich zulegen konnte Valiant auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+5,6 Prozent auf 31,5 Millionen Franken). Die Bank verweist dabei auf ein gestärktes Anlage- und Vorsorgegeschäft.

Die Kosten legten in den ersten sechs Monaten zu (+2,2 Prozent auf 119,1 Millionen Franken), auch wenn der Anstieg laut den Angaben etwas weniger stark ausfiel von der Bank selbst geplant. Im Zuge ihrer Wachstumsstrategie stellte die Bank zwölf zusätzliche Kundenberater an.

Covid-19-Kredite stützen Ausleihungswachstum

Insgesamt erhöhten sich die Ausleihungen der Bank im ersten Halbjahr um 2,8 Prozent auf 25,5 Milliarden Franken. Knapp die Hälfte des Ausleihungswachstums war allerdings auf die Vergabe von Covid-19-Krediten zurückzuführen. Die Bank vergab fast 2'800 Kredite mit einem Volumen von 310 Millionen Franken. Derweil stieg das Hypothekarvolumen im Halbjahr um 1,7 Prozent an.

Eine deutliche Zunahme verzeichnete Valiant bei den Kundengeldern, die um 4,8 Prozent auf 20,1 Milliarden Franken anstiegen.

14 neue Filialen bis 2024

Das Wachstumstempo sei während des Lockdowns etwas gedrosselt worden, schreibt Valiant. Nun wolle das Institut aber wieder «Fahrt aufnehmen»: So werde Mitte November eine Geschäftsstelle in Rapperswil eröffnet. In Oerlikon sowie in Liestal seien neue Standorte gefunden worden, die im Sommer 2021 eingeweiht werde sollen. Im Rahmen ihrer Strategie 2020 bis 2024 hat sich Valiant die Eröffnung von schweizweit 14 neue Filialen vorgenommen.

Für das zweite Halbjahr 2020 erwartet die Bank auch weiterhin eine stabile Entwicklung. Man gehe vorsichtig mit Risiken um und verfüge über ein «qualitativ hochstehendes Kreditportfolio», versichert Valiant. Allerdings könne die Entwicklung der Kreditausfallrisiken derzeit nicht abschliessend beurteilt werden.

(awp/gku)

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