Straumann wurde im ersten Halbjahr 2020 von der Coronakrise hart getroffen und weist aufgrund von Wertberichtigungen einen Verlust aus. Der Zahnimplantat-Markt war zeitweise komplett stillgelegt. Mit Blick nach vorne verzichtet das Unternehmen wegen der Unsicherheit auf einen Ausblick.
Konkret brach der Umsatz im ersten Semester um rund 22,4 Prozent auf 605,1 Millionen Franken ein, wie Straumann am Donnerstag mitteilte. Für das Basler Unternehmen ist das sehr ungewöhnlich, wuchs der Umsatz vor der Coronakrise doch jahrelang in jedem Quartal jeweils zweistellig.
Auch beim organischen Wachstum sah es schlecht aus. So schrumpfte der Konzern hier um 19,2 Prozent. In der Vorjahresperiode war er ohne Akquisitionen noch um 16,3 Prozent gewachsen.
Deutlicher Gewinnrückgang
Auch der Bruttogewinn nahm klar ab; und zwar um 29 Prozent auf 421,3 Millionen. Die entsprechende Marge ging auf 69,6 Prozent zurück (VJ 76,3%). Beim Betriebsgewinn (EBIT) rutschte der Konzern nach hohen Wertberichtigungen derweil gar in die roten Zahlen. Hier resultierte ein Minus von 73,8 Millionen (VJ 179,3 Mio).
Unter dem Strich verblieb ein Verlust von 93,7 Millionen, nach einem Gewinn von 146,5 Millionen im ersten Halbjahr 2019.
Der Personalbestand der Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 7273 Mitarbeiter, von zuvor 6682. Straumann hatte allerdings angekündigt, wegen der Pandemie weltweit 660 Positionen abbauen zu wollen. Mit den Zahlen wurden die Prognosen der Analysten beim Umsatz übertroffen, beim Ergebnis aber verfehlt.
Keine Prognose für 2020
Aufgrund der Entwicklung verzichtet die Straumann-Gruppe - wie von mehreren Analysten zuvor erwartet - auf einen Ausblick für den Rest des Jahres. Die pandemiebedingten Unsicherheiten liessen dies nicht zu.
Allerdings teilte das Unternehmen mit, dass die Geschäftsgrundlagen für die Zukunft «intakt» seien. Man wolle dereinst als stärkere Marke aus dieser Krise hervorgehen.
(awp/mbü)