Die Schweiz will sich im Streit um einen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie nicht exponieren. Sie schliesst sich einem Medienbericht zufolge dem Protest der USA und dreizehn weiterer Staaten für eine zusätzliche Untersuchung nicht an.
Die Schweiz hat sich entschieden, sich diesem Statement nicht anzuschliessen, wie die «Neue Zürcher Zeitung» am Donnerstag unter Berufung auf ein Schreiben des Schweizer Aussendepartements berichtete. Die Schweiz will sich demnach bei Bedenken zur Studie unabhängig positionieren und sich in der «politisch sensiblen» Diskussion zurückhaltend verhalten.
WHO-Experten unterstützen Theorien der chinesischen Regierung
Die in der vergangene Woche vorgestellte Untersuchung im Auftrag der WHO nannte als die wahrscheinlichste Variante für den Ausbruch der Pandemie eine natürliche Übertragung des Virus von einer Fledermaus über einen bis anhin unbekannten Zwischenwirt auf den Menschen. Die Experten betonten die Notwendigkeit weiterer Studien über die Herkunft des Virus aus der Tierwelt sowie einer möglichen Viruszirkulation ausserhalb Chinas, bevor die ersten Fälle in Wuhan entdeckt wurden.
Die Theorie, das Virus könne aus einem Labor entwichen sein, bezeichneten die Forscher als «extrem unwahrscheinlich» - ganz im Sinne der chinesischen Regierung.
Die USA und 13 weitere Länder äusserten danach Zweifel an der Qualität der lange erwarteten Untersuchung. Die Studie sei deutlich verzögert worden und die Wissenschaftler hätten keinen Zugang zu kompletten Originaldatensätzen und Proben gehabt, hiess es. Zu den Unterzeichnern gehörten auch Dänemark, Norwegen, Grossbritannien, Australien, Kanada und Japan. Die USA forderten weitere Schritte in Form einer unabhängigen Untersuchung.
(sda/gku)