Nach sieben Jahren haben Ermittler in Grossbritannien den Skandal um Zinsmanipulationen zu den Akten gelegt. Die Behörde zur Bekämpfung schwerer Wirtschaftsverbrechen (SFO) teilte am Freitag mit, sie habe ihre Untersuchungen abgeschlossen und werde keine weiteren Strafen aussprechen. Der sogenannte Libor-Skandal beschäftigt Gerichte und Strafverfolger seit Jahren. Mindestens 16 Institute sind darin verwickelt, auch die Deutsche Bank musste Strafen bezahlen. Die SFO hatte mit ihren Ermittlungen 2012 begonnen und als erstes Institut die heimische Barclays schuldig gesprochen.

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Insgesamt verhängte die SFO an elf Geldhäuser Strafen von mehreren hundert Millionen Dollar. Auch einzelne Personen wurden verurteilt. Unter anderem sitzt ein ehemaliger Händler der Schweizer UBS und der Citigroup eine elfjährige Haftstrafe ab. Den Banken und Händlern wurde vorgeworfen, bei der Berechnung des Referenzzinssatzes Libor über Jahre getrickst und den Zinssatz in eine für sie vorteilhafte Richtung getrieben zu haben, um Handelsgewinne einzustreichen.

Der Libor gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. Am Libor und verwandten Referenzzinsätzen wie dem Euribor hängen Geschäfte in einem Volumen von vielen Hundert Billionen Dollar täglich, wodurch sich schon durch kleine Bewegungen Gewinne erzielen lassen. Viele Banken haben sich mit Behörden in den vergangenen Jahren auf milliardenschwere Vergleiche geeinigt.

(reuters/mlo)