Schweizer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) haben in diesem Jahr im Schnitt 0,9 Prozent mehr Lohn erhalten. Wird die Teuerungsprognose für das Jahr 2020 berücksichtigt, dürften die Löhne im GAV-Bereich sogar um 1,6 Prozent angestiegen sein.

Das geht aus der Erhebung über die gesamtarbeitsvertraglichen Lohnabschlüsse des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor, die am Montag veröffentlicht wurde. Dabei wurden die wichtigsten GAV in der Schweiz mit mindestens 1'500 Angestellten betrachtet, die etwas mehr als 632'000 Menschen in der Schweiz betreffen.

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Von den Sozialpartnern wurde für das Jahr 2020 eine nominale Effektivlohnerhöhung von durchschnittlich 0,9 Prozent vereinbart. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr (+1,1%) einer leicht geringeren Lohnerhöhung. Wird allerdings die Teuerungsprognose von -0,7 Prozent eingerechnet, dürften die Löhne um 1,6 Prozent ansteigen.

Je nach Branche unterschiedlich grosse Lohnerhöhung

Je nach Wirtschaftssektor gestaltete sich das Lohnwachstum aber unterschiedlich: Am deutlichsten nahmen die GAV-Löhne mit 1,4 Prozent im Bereich von Verkehr und Lagerei zu, gefolgt vom Baugewerbe mit einer Erhöhung um 1,1 Prozent.

In der Information und Kommunikation betrug das Effektivlohnwachstum 1 Prozent und im Gesundheits- und Sozialwesen entspricht die Lohnzunahme mit 0,9 Prozent genau dem Durchschnitt.

Kleinere Lohnerhöhung im Handel

Eine etwas geringere Zunahme verzeichneten der Handel und die Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (+0,7%), das verarbeitende Gewerbe (+0,6%) und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (0,3%).

Gar keine Lohnerhöhung gab es für die Mitarbeitenden im GAV der öffentlichen Verwaltung. In diesem Bereich waren die Löhne allerdings ohne Berücksichtigung der Teuerung im vergangenen Jahr noch um 1,8 Prozent gestiegen.

Auch Mindestlöhne gestiegen

Laut der Mitteilung entfielen von der Gesamterhöhung um 0,9 Prozent 0,5 Prozent auf individuelle und 0,4 Prozent auf kollektive Lohnanpassungen. Das bedeutet, dass gut 45 Prozent der für Lohnerhöhungen bestimmten Gelder gleichmässig auf alle Personen im GAV verteilt wurden.

Nebst den Effektivlöhnen stiegen laut der Mitteilung auch die Mindestlöhne, die in den wichtigsten Schweizer GAV festgelegt sind. Und zwar um durchschnittlich 0,7 Prozent. Das ist leicht langsamer als im Vorjahr, als die Mindestlöhne noch um 0,8 Prozent zugenommen hatten.

(awp/mbü)