Die Vermögen von russischen Kunden in den Schweizer Banken dürften laut Schätzung der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) einen «tiefen einstelligen Prozent-Betrag» der grenzüberschreitenden Vermögen ausmachen. Das könnte einer Grössenordnung von 150 bis 200 Milliarden Franken entsprechen, sagte SBVg-Präsident Marcel Rohner an der Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands.
Keine Schätzungen wollte Rohner dazu abgeben, wie hoch der Betrag der wegen der Russland-Sanktionen bei den Schweizer Banken blockierten Gelder ist. Möglicherweise wird dies im Sommer klarer werden: Die hiesigen Finanzinstitute müssen die bei ihnen blockierten Gelder bis Anfang Juni beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) melden, wie Rohner sagte.
Neben der Blockade der Gelder russischer Personen auf der Sanktionsliste dürfen Schweizer Banken auch keine Einlagen mehr von russischen Kunden über mehr als 100'000 Franken annehmen.
Das Exposure der Schweizer Banken umfasse neben den Kundenvermögen auch das Portfolio der Banken etwa bezüglich Obligationen oder ihrer Handelsbücher. Darüber müssten die einzelnen Institute Auskunft geben.
Schlussendlich dürfte der Kurszerfall der russischen Wertpapiere auch gewisse Anlagefonds getroffen haben – hier halten sich die Auswirkungen nach seinem Kenntnisstand in Grenzen, sagte Rohner.
AWP/sas