Dem Zusammenschluss unter Führung der USA gehören bereits Bahrain, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kanada, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien an. Nach verstärkten Angriffen der pro-iranischen Huthi-Rebellen auf internationale Handelsschiffe hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zu Beginn der Woche die Bildung einer Koalition zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer bekannt gegeben.
Auch die deutsche Bundesregierung erwägt laut einem Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums eine Beteiligung an der Koalition. Am Donnertag teilte Griechenland mit, sich der Allianz anzuschliessen.
Die jemenitische Miliz «greift den Wohlstand und das wirtschaftliche Wohlergehen von Nationen auf der ganzen Welt an», sagte Pentagon-Sprecher Ryder. Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen seien «Banditen auf der internationalen Autobahn, dem Roten Meer». Die Koalitionsstreitkräfte würden «als eine Art Autobahnpatrouille fungieren», um Handelsschiffen «bei Bedarf zu helfen». Die Huthi selbst forderte Ryder erneut auf, ihre Angriffe auf Frachter in der wichtigen Schifffahrtsroute einzustellen.
Angriff auf jedes Schiff angedroht
Nach Pentagon-Angaben haben die Huthi seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas mehr als hundert Drohnen- und Raketenangriffe auf zehn Handelsschiffe ausgeführt. Die Miliz im Jemen feuerte zudem wiederholt Drohnen und Raketen auf Israel ab. Die Huthi drohen, jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen, solange nicht der Transport von mehr Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird.
Das Rote Meer und der Suez-Kanal sind eine wichtige Schifffahrtsroute, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels laufen. Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.