Die im Bereich der Schokoladen-Dekoration tätige Maschinenbaufirma Knobel in Felben-Wellhausen bei Frauenfeld stellt ihren Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen ein. 60 Arbeitsplätze gehen dadurch verloren.
Ein Rettungsversuch durch einen neuen Verwaltungsrat gemeinsam mit den wichtigsten Zulieferern sei gescheitert, teilte die Knobel KG Holding AG am Dienstag mit. Gespräche mit potenziellen Investoren seien gescheitert. Dies habe eine Finanzierung der Nachlassstundung verunmöglicht.
Der starke Euro belastete das Ergebnis
«Der Verwaltungsrat sah sich daher gezwungen, die Auflösung der Gesellschaft einzuleiten und den Konkurs anzumelden.÷ Als Grund nannte das Unternehmen die zunehmende Schwäche des Euro. Dies habe die Konkurrenzfähigkeit verschlechtert, weil die Kosten hauptsächlich in der Schweiz anfielen, während die Erträge mehrheitlich aus dem Euro-Raum stammten.
Hinzu sei die Corona-Krise gekommen, schreibt Knobel weiter. Die dadurch bedingten wirtschaftlichen Verwerfungen und Betriebsschliessungen hätten das Frauenfelder Unternehmen ans Ende der Wirtschaftlichkeit gebracht. Intensive Bemühungen um eine Rettung der Firma seien schliesslich erfolglos geblieben.
60 Mitarbeitende verlieren den Job
«Wir bedauern ausserordentlich, keine Lösung für eine Überbrückungsfinanzierung gefunden zu haben», wird Verwaltungsrat Daniel Züger im Communiqué zitiert. Sowohl für die langjährigen, treuen Mitarbeitenden wie auch für die Kunden sei das Ende des Unternehmens eine traurige Nachricht.
Gemeinsam mit den Vertretern des RAV sei man derzeit auf der Suche nach Lösungen für eine Neuanstellung der betroffenen 60 Mitarbeitenden.
Die seit 1983 tätige Firma Knobel war nach eigenen Angaben Marktführer im Segment der Maschinen für Schokoladen-Dekoration. Die Maschinen zeichneten sich durch hohe Qualität aus, was die Preise selbst auf dem Gebrauchtmarkt hochgehalten habe.
(sda/mbü)
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Kann es sein, dass das Management die eigene Marktposition etwas zu optimistisch eingeschätzt hat? Ein kurzer Blick ins Handelsregister wirft diesbezüglich zumindest Fragen auf: Wenn in kurzer Folge nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch noch 3 x die Revisionsstelle gewechselt wurden, könnte die vermeintlich plötzliche Schieflage nicht nur mit dem schwachen EUR zu tun haben.
Die betroffenen Mitarbeiter haben jedenfalls - im Gegensatz zu den Schoko-Hasen auf dem Bild - wenig Grund zu lachen...