Der Verkauf unterliege noch den behördlichen Genehmigungen und dürfte voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023 abgeschlossen werden, schreibt ABB in einer Mitteilung am Freitag. ABB erwartet nach Abschluss der Transaktion einen geringen nicht-operativen Buchgewinn.
Die Division Power Conversion, ehemals Lineage Power, umfasst im Wesentlichen das Geschäft mit Stromrichtern, die im Telekommunikationssektor, in Rechenzentren und in der Industrie Anwendung finden. Es kam mit der Übernahme von General Electric Industrial Solutions (GEIS) im Jahr 2018 zu ABB. Die Division hat ihren Sitz in Plano, Texas, USA, und beschäftigt etwa 1500 Mitarbeitende weltweit.
2022 erzielte die Division einen Umsatz von rund 440 Millionen US-Dollar und ein Ergebnis der Geschäftstätigkeit von rund 50 Millionen US-Dollar, wobei der Schwerpunkt klar auf dem nordamerikanischen Markt liegt. In der Schweiz ist die Division laut ABB nicht aktiv und beschäftigt auch keine Mitarbeitende.
AcBel verfolgt Chancen im Bereich nachhaltige Energie
Der Käufer AcBel zählt laut Mitteilung zu den weltweit führenden Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung von Schaltnetzteilen. Das Unternehmen bietet Stromversorgungslösungen für ein breites Anwendungsspektrum wie PCs, Smart-Home-Geräte, Smartphones, Server und Netzwerkausrüstung an und ist auch in den Bereichen erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge tätig.
AcBel hat seinen Hauptsitz in Taiwan und beschäftigt weltweit über 8800 Mitarbeitende. Ziel des Unternehmens sei es, die Welt mit nachhaltiger Energie zu versorgen und hocheffiziente Netzteile bereitzustellen.
Verkaufsprozess abgeschlossen
ABB hatte bereits Ende 2020 die Divisionen Turbocharging, Mechanical Power Transmission - bekannt unter dem Markennahmen Dodge - und Power Conversion ins Schaufenster gestellt. Bekanntlich ist das Geschäft mit Turboladern mittlerweile abgespalten und als eigenständige Firma unter dem Namen Accelleron seit Anfang Oktober an der Schweizer Börse kotiert.
Der Verkauf der Division Mechanical Power Transmission wurde zudem bereits Anfang November 2021 abgeschlossen und brachte ABB einen Buchgewinn vor Steuern in Höhe von rund 2,2 Milliarden US-Dollar ein. Mit der Devestition des Stromrichtergeschäfts Power Conversion ist nun auch der dritte Teil des Devestitionsprogramms abgeschlossen.
Was noch ansteht, ist der Börsengang der Sparte E-Mobility, welches das Geschäft mit Ladestationen für elektrische Fahrzeuge umfasst. ABB strebt allerdings nur einen Teil-IPO an der Schweizer Börse an, die Mehrheit soll im Besitz von ABB bleiben.
An der Schweizer Börse warf die Mitteilung im frühen Handel keine grossen Wellen. Der Kurs der ABB-Aktie stieg gegen 9.15 Uhr um 0,4 Prozent auf 30,81 Franken. Derweil gewann der Gesamtmarkt (SMI) 0,3 Prozent.
(SDA/rul)