Die Abholzung des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes ist innerhalb eines Jahres um 22 Prozent auf den höchsten Stand seit 2006 gestiegen. «Die Zahlen sind immer noch eine Herausforderung für uns und wir müssen mit mehr Nachdruck gegen diese Verbrechen vorgehen», sagte Brasiliens Umweltminister Joaquim Pereira Leite am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, mit Blick auf die illegale Rodungen.
Die brasilianische Weltraumforschungsagentur INPE verzeichnete in ihren Satellitendaten eine Abholzfläche Fläche von 13'235 Quadratkilometern. Das ist ein Gebiet mehr als doppelt so gross wie der Kanton Bern, das im Zeitraum von August 2020 bis Juli 2021 entwaldet wurde.
Zweifel an Bolsonaros Zusicherungen
Der Schutz des Amazonasgebietes gilt als entscheidend im Kampf gegen den Klimawandel. Die zunehmende Zerstörung kommt trotz der Zusicherungen von Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro, den illegalen Holzeinschlag eindämmen zu wollen. Die Daten lassen Zweifel aufkommen, die Abholzung bis 2030 weltweit beenden zu können.
Dazu hatte sich Brasilien mit mehr als 100 anderen Ländern in einem globalen Abkommen verpflichtet. «Die Realität zeigt», so Mauricio Voivodic, Leiter der Umweltorganisation World Wildlife Fund in Brasilien, «dass die Regierung Bolsonaro die Zerstörung des Amazonas beschleunigt hat.»
(reuters/gku)