Die Erholung an den weltweiten Aktienmärkten hat sich zu Wochenbeginn fortgesetzt. Die Anleger erwarten von den am Dienstag anstehenden Verbraucherpreisdaten in den USA Hinweise auf eine weiter nachlassende Inflationsdynamik in der weltgrössten Volkswirtschaft. Damit würde der Druck auf die US-Notenbank Fed etwas nachlassen, die Zinsen weiter in grossen Schritten zu erhöhen. Der nachgebende US-Dollar wurde zudem als Indiz für eine steigende Risikobereitschaft der Anleger gesehen.

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An der Wall Street zog der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 32.381 Punkte an, während es für den marktbreiten S&P 500 um 1,1 auf 4110 Zähler aufwärts ging. Der technologielastige Nasdaq Composite kletterte um 1,3 Prozent auf 12.266 Punkte.

In Europa hatte zuvor schon beste Stimmung geherrscht. Unter den grossen Indizes der Region führte der Dax mit 2,4 Prozent Plus die Gewinnerliste an. Vor allem Autowerte wie Mercedes-Benz und Volkswagen und Versicherer wie Allianz und Munich Re waren gefragt. Nicht zuletzt aufgrund einer schwachen Roche-Aktie bildete der SMI mit plus 0,8 Prozent das Schlusslicht in Europa.

«Der jüngste Optimismus der Anleger liegt wohl an der Hoffnung auf einen zweiten Monat mit nachlassender Inflation in den USA», sagte ein Marktbeobachter. Sollten die Inflationsdaten dies untermauern, sei ein weiterer positiver Kursverlauf bei Aktien in dieser Woche denkbar. Schon im August hatte sich der Anstieg der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten überraschend deutlich auf 8,5 Prozent abgeschwächt. Er bleibt damit aber weiter auf einem sehr hohen Niveau.

Schwache Energiewerte bremsen

Titel der Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa schlossen 2,1 Prozent fester. Carsten Spohr, der Chef der Fluggesellschaft, rechnet mit steigenden Flugpreisen. Preise wie vor Corona werde es nicht mehr geben, sagte Spohr am Montagabend bei einer Veranstaltung der European School of Management and Technology (ESMT) in Berlin.

Energiewerte waren hingegen oftmals unter den schwächsten Titeln in Europa zu finden. Zur Abfederung der Energiekrise will die Europäische Union die Mitgliedsstaaten dazu verpflichten, ihren Strombedarf zu reduzieren. Ausserdem plant die Europäische Kommission, Gewinne von Energieunternehmen abzuschöpfen und an die Verbraucher umzuleiten, die unter den explodierenden Kosten für Strom, Gas und Sprit leiden.

(Reuters/AWP/Ink)