Bei der Google-Mutter Alphabet verlangsamt sich das zuletzt rasante Wachstum. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 23 Prozent auf gut 68 Milliarden Dollar zu, wie Alphabet am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit etwas mehr gerechnet. Der Konzern verwies unter anderem auf die Folgen des russischen Krieges in der Ukraine - Konjunktursorgen hätten in Europa zum Teil die Ausgaben für Online-Werbung gebremst.
Zugleich sieht Alphabet hinter den niedrigeren Wachstumszahlen aber auch einen statistischen Effekt: Am Anfang der Corona-Pandemie war das Geschäft erst eingebrochen - und erholte sich dann wieder schnell.
Vor einem Jahr liess der Vergleich zum schwachen ersten Quartal den Umsatzsprung höher aussehen, das Plus lag bei 34 Prozent. Jetzt seien die Zuwächse naturgemäss niedriger. Im laufenden Vierteljahr werde der Effekt noch ausgeprägter sein, warnte Finanzchefin Ruth Porat. Die Aktie gab im nachbörslichen Handel um gut drei Prozent nach.
Unterm Strich sank der Gewinn von 17,9 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf gut 16,4 Milliarden Dollar. Google investiert unter anderem massiv für den Konkurrenzkampf mit Amazon und Microsoft um das Geschäft mit Cloud-Diensten.
Werbung weiterhin tragende Säule
Werbung bei Google bleibt nach wie vor die tragende Säule des Alphabet-Konzerns. Das Anzeigengeschäft wuchs im Jahresvergleich um 22,3 Prozent auf 54,66 Milliarden Dollar.
Dabei kletterten die Anzeigenerlöse bei Youtube um gut 14 Prozent auf knapp 6,9 Milliarden Dollar. Die Videoplattform steht unter anderem im Wettbewerb mit der App Tiktok, deren Popularität zuletzt etwa Facebook zu spüren bekam.
Google verweist dagegen darauf, dass auf Youtube jeden Monat mehr als zwei Milliarden Nutzer zugreifen und das Konkurrenzformat Shorts breit genutzt werde.
Im Cloud-Geschäft wuchs der Umsatz um fast 44 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der operative Verlust ging dabei von 974 auf 931 Millionen Dollar zurück.
Bei den sogenannten "anderen Wetten", wo zum Beispiel die Entwicklung selbstfahrender Autos bei der Firma Waymo und Gesundheitsforschung bei Verily zusammengefasst ist, sprang der Umsatz im Jahresvergleich von 198 auf 440 Millionen Dollar hoch. Der operative Verlust des Bereichs blieb dabei mit rund 1,15 Milliarden Dollar nahezu stabil.