Die Arbeitslosigkeit in den USA ist im Juli wieder auf das Niveau gefallen, das sie vor der Corona-Pandemie hatte. Die Arbeitslosenquote ging von 3,6 auf 3,5 Prozent zurück, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte.
Nach Angaben des Arbeitsministerium waren im vergangenen Monaten etwa 5,7 Millionen Menschen ohne Job. Beide Werte entsprächen dem Vor-Corona-Niveau im Februar 2020.
Die US-Wirtschaft hat im Juli deutlich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Ausserhalb der Landwirtschaft sind laut den Angaben 528'000 Stellen hinzugekommen. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 250'000 neuen Stellen gerechnet.
Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 28'000 Stellen nach oben revidiert. In der Corona-Krise war der Arbeitsmarkt zeitweise dramatisch eingebrochen.
Mittlerweile hat er sich deutlich erholt und die Unternehmen klagen sogar über Arbeitskräftemangel.
Löhne in den USA gestiegen
Auch das Lohnwachstum beschleunigt sich wieder etwas. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, nach 0,4 Prozent im Juni. Auf Jahressicht legten die Stundenlöhne wie im Juni um 5,2 Prozent zu.
Viele US-Firmen klagen bereits seit längerer Zeit über einen Mangel an Arbeitskräften, weshalb die Löhne deutlich zulegen. Sie bleiben aber hinter der noch höheren Inflationsrate von 9,1 Prozent zurück.
Es gibt keine Anzeichen für Rezession
Nachdem die US-Wirtschaft im ersten Halbjahr rechnerisch geschrumpft war, hat sich eine grössere Debatte darüber entfacht, ob man angesichts der robusten Verfassung des Arbeitsmarkts von einer «echten» Rezession sprechen könne.
Die jetzigen Daten scheinen das zu verneinen: Der Arbeitsmarktbericht sei sehr stark ausgefallen und spreche für weitere deutliche Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed, bemerkte Experte Pearce von Capital Economics. Die Volkswirte der Commerzbank sprachen von einem «superstarken» US-Arbeitsmarkt.
(AWP/SDA)