Ende Januar waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 100'776 Menschen als arbeitslos gemeldet, gut 3800 mehr als im Vormonat. Damit lag die Quote bei 2,2 Prozent nach 2,1 Prozent im Dezember, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten Werte in dieser Grössenordnung erwartet.
Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es in den Wintermonaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie weniger Arbeit gibt. Die vom Seco um die saisonale Faktoren bereinigte Zahl der Arbeitslosen nahm im Januar allerdings ab, die entsprechende Arbeitslosenquote verharrte bei sehr tiefen 1,9 Prozent.
Wie tief die Arbeitslosigkeit derzeit ist, zeigt auch der Vorjahresvergleich: Im Januar 2022 lag die Zahl der Arbeitslosen um 21'492 Personen höher. Und eine tiefere Arbeitslosenquote als im Januar 2023 wurde zuletzt im Jahr 2001 gemessen.
Weniger Stellensuchende
Doch was die Arbeitnehmenden freut, ist für die Unternehmen schwierig. Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz ist, lässt sich anhand der Daten zur Stellensuche ablesen. Im Januar lag diese Zahl mit 169'516 laut Seco zwar um gut 1600 höher als im Dezember. Vor Jahresfrist waren allerdings noch gut 37'000 Personen mehr auf Stellensuche gewesen.
Die bei den RAV gemeldeten Stellen stieg im Berichtsmonat derweil um gut 3300 auf 51'810. Von den als offen gemeldeten Stellen unterlagen den Angaben zufolge 33'442 der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent. Die Liste dazu wird jeweils auf ein neues Jahr hin aktualisiert.
Kaum mehr eine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im November - die Daten werden mit Verzögerung gemeldet - waren nur noch 1536 Personen in Kurzarbeit. Die Anzahl von Kurzarbeit betroffenen Firmen verringerte sich um 8 auf 167.
(sda/rul)