Zu den Kreditgebern des inzwischen pleite gegangenen Signa-Imperiums des Österreichers René Benko hat offenbar auch die Credit Suisse gehört. Die inzwischen von der UBS übernommene Grossbank habe Signa im Jahr 2020 einen Kredit von 100 Millionen Franken gewährt, der aber noch reduziert worden sei, schreibt der «Tages-Anzeiger» am Mittwoch.
Heute liege der Kredit offenbar noch in einem mittleren, zweistelligen Millionenbereich, hiess es weiter. Es handle sich um «wackelige Kredite», weil sie nicht genügend mit Immobilien besichert seien. Vielmehr seien sie zu einem «signifikanten» Teil mit Wertschriften besichert, die gerade rapide an Wert verlören. Eine CS-Sprecherin wollte den Bericht am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.
UBS-Präsident Kelleher macht sich «keine Sorgen»
Die UBS habe dagegen auf ein Darlehen an Benko oder seine Firmen verzichtet, sie sitze mit der CS-Übernahme aber auf diesen Schulden, schrieb die Zeitung. Laut dem Bereich wurde der Kredit aber in der Abwicklungseinheit NCL – der Einheit «Non Core & Legacy» – verbucht, also in der internen «Bad Bank».
UBS-Präsident Colm Kelleher hatte sich vergangene Woche an einer Finanzkonferenz in London auf die Frage nach Kreditrisiken im Zusammenhang mit Signa gelassen gegeben. Zwar könne er sich nicht zu möglichen Geschäftsbeziehungen äussern, es handle sich aber um ein Engagement, über das er sich «keine Sorgen» mache, erklärte er.
Die Bank Julius Bär hatte in den vergangenen Wochen wegen der Signa-Verstrickungen einen starken Rückgang ihres Aktienkurses hinnehmen müssen. Die Bank hatte Anfang der vergangenen Woche ein Einzelengagement von 606 Millionen Franken im Immobilienbereich bestätigt. Dabei dürfte es sich um Kredite an die in einem Insolvenzverfahren steckende Signa-Holding handeln.
(awp/mth)