Dies hiess es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Notenbank.
Zwar dürfte der Privatkonsum angesichts stabiler Beschäftigung und kräftiger Lohnsteigerungen bei sinkenden Inflationsraten die Konjunktur stützen. Die schwache Nachfrage aus dem Ausland dürfte aber weiter die Industrieproduktion belasten. Zudem dämpften gestiegene Zinsen die Nachfrage am Bau und nach Investitionsgütern.
Nach Einschätzung der Bundesbank wird die Inflationsrate in den kommenden Monaten wegen sinkender Energiepreise weiter nachgeben. Im vergangenen Jahr hatte der Energiepreisschock infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine die Teuerung insgesamt nach oben getrieben.
Dagegen bleibe das Lohnwachstum voraussichtlich - auch über den Jahreswechsel hinaus - kräftig, schrieben die Experten. "Dies ist ein wesentlicher Grund, weshalb die Inflationsrate noch über längere Frist oberhalb von 2 Prozent verharren dürfte."
Teuerung von 6 Prozent erwartet
Im Schnitt des laufenden Jahres rechnete die Bundesbank zuletzt mit einer Inflationsrate in Deutschland von 6 Prozent gemessen an dem für die Geldpolitik der Europäische Zentralbank (EZB) massgeblichen harmonisierten Verbraucherpreisindex. Im kommenden Jahr werden 3,1 Prozent erwartet.
Die EZB strebt im gemeinsamen Währungsraum mittelfristig eine Teuerungsrate von 2,0 Prozent an. Im Kampf gegen die auch im Euroraum hohe Inflation haben die Währungshüter die Zinsen bislang neun Mal in Folge erhöht. Kredite werden dadurch teurer, das kann die Nachfrage bremsen.
Der Bundesbank zufolge lastete die schwache Auslandsnachfrage bereits im zweiten Vierteljahr auf der Industrie. Gegenwind kam auch von den gestiegenen Finanzierungskosten. Diese drückten die Nachfrage nach Bauleistungen und Investitionsgütern und bremsten die Kreditvergabe. Vor allem Wohnungsbaukredite an private Haushalte wurden demnach deutlich weniger nachgefragt.
Die erhoffte Frühjahrsbelebung der deutschen Wirtschaft fiel damit aus. Die Wirtschaftsleistung stagnierte nach vorläufigen Daten im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal. Details zur Entwicklung des Bruttoinlandproduktes von April bis Ende Juni veröffentlicht das Statistische Bundesamt an diesem Freitag (8.00 Uhr). Im Winterhalbjahr war die deutsche Wirtschaft in eine so genannte technische Rezession mit zwei Minusquartalen in Folge gerutscht.