Auf der anderen Seite verstärken die wachsende Bevölkerung und der robuste Arbeitsmarkt den Konsum. Im Food/Near-Food-Sektor wird der Umsatz bis 2023 nominal leicht steigen. Der Non-Food-Sektor wird laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Credit Suisse nominal stagnieren. Insgesamt dürften die Detailhandelsumsätze im Jahr 2023 leicht um 1 Prozent zunehmen, heisst es in der Studie.
Dies ist allerdings vor allem dank der Teuerung der Fall. Preisbereinigt würden nämlich sowohl das Segment Lebensmittel als auch der Bereich Non-Food ins Minus rutschen, heisst es. Die Preise im Detailhandel gingen im Jahr 2022 durchschnittlich um 1,6 Prozent hoch, 2023 im bisherigen Jahresverlauf bereits um 3,5 Prozent.
Teuerung im Non-Food-Bereich lässt nach
Die Preisentwicklungen unterscheiden sich allerdings nach Sparte. Während vergangenes Jahr vor allem die Preise im Non-Food-Bereich, wie beispielsweise in der Sparte Wohnen, Do-it-yourself, Garten oder Autozubehör, zugelegt haben, verlangsamte sich die Teuerung in diesen Sparten im laufenden Jahr wieder. Denn die Lieferkettenprobleme, die in dieser Kategorie laut der Studienautorin der preistreibende Faktor waren, lösen sich zunehmend auf.
Dafür hat die Inflation im Bereich der Lebensmittel oder lebensmittelnahen Produkte seit Jahresbeginn angezogen. Gründe dafür sind laut den Experten die höheren Energiepreise, die auch zu Kostensteigerungen bei Transport, Düngemitteln und Verpackungen führten, sowie steigende Preise für Grundnahrungsmittel aufgrund des Ukraine-Krieges.
Robuster Arbeitsmarkt stützt Konsum
Der robuste Arbeitsmarkt und die Zuwanderung werden laut der Autorin auch in der zweiten Jahreshälfte den Konsum und damit den Detailhandelsumsatz stützen. Der robuste Arbeitsmarkt spiegelt sich in der Arbeitslosenquote wider, die einen neuen 20-Jahres-Tiefstand erreicht hat und für den Rest des Jahres auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben wird. Und weniger Arbeitslose heisst, dass sich auch mehr Leute im Detailhandel etwas leisten können.
Auf der anderen Seite dürften Inflation und Zinserhöhungen die Haushaltsbudgets und damit die Nachfrage im Detailhandel auch weiterhin belasten. Wenn die Zinssätze weiter steigen, müssen die Menschen höhere Kreditsummen zahlen. Das bedeutet, dass sie weniger Geld haben, um im Detailhandel einzukaufen.