Das Institut BAK Economics senkt die Konjunkturprognose für das nächste Jahr markant. Und es sieht ein erhebliches Risiko für eine ausgeprägte Rezession.
Die kommenden Monate würden schwierig für die Schweizer Wirtschaft, teilte das Prognoseinstitut am Donnerstag mit. BAK Economics geht nun davon aus, dass das Bruttoinlandprodukt im nächsten Jahr nur noch um 0,3 Prozent wachsen wird. Zuletzt hatte die Vorhersage noch auf plus 0,9 Prozent gelautet.
Auch die Prognosen für das laufende Jahr 2022 sind nun tiefer. Es wird ein Wachstum von 2,1 Prozent erwartet nach +2,5 Prozent.
Nach der robusten Entwicklung im Sommer 2022 würden nun wegen der zahlreicher Belastungsfaktoren insbesondere die Investitionstätigkeit und die Aussenwirtschaft zurückgehen, vermuten die BAK-Ökonomen. So werde die Inflation, die 2022 bei 2,8 Prozent und 2023 bei 2,2 Prozent gesehen wird, sich auch hierzulande dämpfend auswirken.
Dies sei eine Folge davon, dass ein grosser Teil der Energiepreissteigerungen nun verzögert an die Schweizer Konsumenten weitergegeben würden.
In der Folge sei im vierten Quartal mit einer Stagnation der Wirtschaft zu rechnen, im ersten Quartal 2023 sogar mit einem leichten Rückgang. "Erst nach einem Winter mit rezessiver Tendenz kann ab dem zweiten Quartal 2023 eine allmähliche Entspannung der Situation erwartet werden," meint BAK-Prognosechef Alexis Körber.
Doch es könnte auch noch schlimmer kommen. Sollte es zu Rationierungen oder gar Unterbrechungen der Energieversorgung kommen, sei mit einem erheblich schlechteren Konjunkturverlauf zu rechnen, so das Communiqué. Eine ausgeprägte Rezession sei dann unvermeidbar - je nach Dauer der Einschränkungen sogar eine dramatischere als in der Coronazeit.
Mit der neusten Prognose zeichnet BAK Economics ein düsteres Bild als viele Prognostiker. So erwarten die meisten Auguren für 2023 noch ein Wachstum von über 1 Prozent.
(SDA)