Der Gewinn der Baloise sank in den ersten sechs Monaten des Jahres um 5,0 Prozent auf 287,1 Millionen Franken, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf die Gruppe die Vorgaben der Analysten. Kürzlich hat der an Krebs erkrankte CEO Gert De Winter die Geschäftsleitung wieder ganz übernommen.
Das war vor allem dem besser als erwartet ausgefallenen Betriebsergebnis im Lebengeschäft zu verdanken. Der EBIT der Sparte fiel mit 8,3 Prozent auf 178,5 Millionen Franken weniger stark zurück als von Analysten befürchtet. Das sei mit Blick auf die Verwerfungen an den Finanzmärkten ein "sehr guter" Gewinnbeitrag, schreibt die Baloise.
Sturm belastet
In der Sachversicherung belastete ein Wintersturm in Belgien das Ergebnis. Der Kosten-Schaden-Satz verbesserte sich dennoch um 0,4 Prozentpunkte auf 91,9 Prozent, doch der Sparten-EBIT ging um 2,5 Prozent auf 162,1 Millionen Franken zurück. Liegt die sogenannte Combined Ratio unter 100 Prozent, dann verdient ein Versicherer im operativen Geschäft Geld.
Das Geschäftsvolumen der Baloise sank über die gesamte Gruppe hinweg auf 5,44 Milliarden Franken nach 5,89 Milliarden im Vorjahr. Und das Eigenkapital schrumpfte als Folge der Entwicklungen an den Finanzmärkten auf 5,02 Milliarden Franken von 7,30 Milliarden Ende 2021. Die Solvenzquote (SST) sei mit rund 230 Prozent aber unverändert stark.
Die Baloise sei sehr dynamisch in die neue Strategiephase gestartet, wird Konzernchef De Winter zitiert. Er hat sein Amt im August wieder voll übernommen. Anfang Jahr machte die Baloise die Krebserkrankung von De Winter bekannt, ein Tumor in der Speiseröhre.
Aufgrund der Erkrankung und der Krebsbehandlung konnte De Winter seine Arbeit bis im Sommer nur eingeschränkt wahrnehmen. De Winter widmete sich vor allem strategischen Themen, während Schweiz-Chef Michael Müller die operative Leitung übernahm. Nun ist De Winter tumorfrei.