Bei der Basler Kantonalbank (BKB) kommt es im kommenden Frühling zum Führungswechsel. Die stellvertretende CEO Regula Berger wird per 1. März 2025 das CEO-Amt übernehmen. Der derzeitige CEO Basil Heeb habe sich entschieden, die Führung des BKB-Konzerns abzugeben, teilte die BKB am Dienstagabend nach Börsenschluss mit.

Die 42-jährige Regula Berger ist seit 2019 Mitglied der BKB-Konzernleitung und leitet seit 2021 das Firmenkundengeschäft. Bereits im vergangenen Jahr wurde sie zur stellvertretenden CEO ernannt. Seit ihrem Eintritt in den Konzern vor sechs Jahren habe Berger mit ihrer Führungsstärke eine hohe Umsetzungskraft bewiesen, wird Bankratspräsident Adrian Bult in der Mitteilung zitiert.

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Heeb geht nächstes Jahr

CEO Heeb habe den Wunsch, nach sechs Jahren als CEO der BKB die operative Leitung per 1. März 2025 niederzulegen, lautet die Mitteilung weiter. Der Bankrat dankt dem sechzigjährigen Heeb für seine «hervorragende Arbeit»: Mit einer klaren Fokussierung auf die Stärken der beiden Konzernbanken BKB und Bank Cler sei es ihm gelungen, die Position der BKB zu stärken und profitabel zu wachsen, heisst es.

Was bei der Wahl Heebs noch ein Thema war, ist heute offenbar keines mehr: das private Umfeld. Oder konkret: Der Lebensmittelpunkt. Noch vor sechs Jahren stand der damaligen Interims-CEO Simone Westerfeld ihre deutsche Abstammung und der Wohnort im Kanton Zürich im Weg zur finalen Berufung an die Bankspitze. Zu sehr wurde in Basel gegen sie lobbyiert. Der Bankrat suchte dann offiziell per Inserat nach einer Person mit «Verwurzelung» in der Nordwestschweiz. Westerfeld ging zur UBS und hat dort mittlerweile eine führende Stellung als COO Group Integration Office. 

Berger soll den Wohnsitz nach Basel verlegen

Doch schon bei Heeb, der schliesslich das Amt antrat, schien das Baslertum nicht mehr so wichtig zu sein – wohnte er doch selber im zürcherischen Zumikon. Und da ist er gemäss Handelsregister noch heute gemeldet. Mit Berger folgt eine weitere Bewohnerin des Kantons Zürich auf Heeb. Sie wiederum lebt in Buchs. 

Auf Anfrage betont die BKB-Medienstelle, dass die Bank «grossen Wert auf eine enge Verbundenheit zur Region Basel» lege, und das Berger durch ihre lange Arbeit bei der Bank über ein «starkes lokales Netzwerk» verfüge. Den Wohnsitz werde Berger zudem im kommenden Jahr nach Basel verlegen, so der Sprecher. 

Heeb werde nun bis Ende März 2025 im Konzern bleiben und eine geordnete Übergabe der Geschäfte an seine Nachfolgerin Berger sicherstellen. Anschliessend plane er, seine Führungs- und Berufserfahrung in Mandaten ausserhalb des Konzerns einzubringen. Die Nachfolge von Regula Berger in der Bereichsleitung «Vertrieb kommerzielle Kunden» sowie die Stellvertretung der CEO will die BKB zu einem späteren Zeitpunkt nominieren.

Ursprung in der Juristerei

Regula Berger ist nicht seit Beginn ihrer Karriere in der Finanzbranche tätig. Tatsächlich ist ihr Kerngebiet das Schweizer Rechtssystem. Sie hat Jura studiert und war wegen ihrer guten Lateinkenntnisse am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Bern tätig. Seit 16 Jahren arbeitet sie als Friedensrichterin in ihrer Wohngegend im Zürcher Unterland, seit zehn Jahren als Schiedsrichterin bei der International Capital Market Association und seit vier Jahren als Beirätin bei Finlegal.

In die Bankenwelt kam Berger mitten in der Finanzkrise: Bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) begann sie als Rechtsbeistand. «Das war eine heftige Zeit», sagte sie im vergangenen Juni zur «Handelszeitung» und sprach von einem «deep dive», den sie damals, gleich nach dem Sprung ins kalte Wasser, erlebte.

Einige Jahre nach der Krise erlangte die Juristin am Swiss Finance Institut den Master of Advanced Studies im Banking. Schon bald wurde ihr die Tätigkeit als Unternehmensjuristin bei der ZKB zu einseitig, und so wechselte sie in die Leitung des Bereichs Legal & Compliance bei der BKB. 

Seit vier Jahren ist Berger zudem im Verwaltungsrat der Bank Cler und Mitglied des Stiftungsrates Freizügigkeitsstiftung und Vorsorgestiftung Sparen 3 der BKB.

Alpornjoggen als Hobby

Privat beschäftigt sie sich mit einem nicht alltäglichen Hobby: Alphornjoggen. Mit einem auseinandergeschraubten Alphorn im Rucksack läuft sie durch den Wald. Während den Pausen steckt sie das Instrument zusammen und bläst einige tiefe Töne ins Gehölz. «So hat man gleich zwei Dinge gemacht: Sport getrieben und noch ein bisschen musiziert», so Berger.

(mit Material der sda)