Der Industriekonzern Oerlikon hat das Wachstum des ersten Semesters auch im Sommer beibehalten. Im dritten Quartal stiegen Umsatz und operativer Gewinn. Die Bestellungseingänge schrumpften indes deutlich.
Von Juli bis September kletterte der Umsatz um 6,7 Prozent auf 742 Millionen Franken, wie Oerlikon am Donnerstag mitteilte. Dabei bekam das Unternehmen den Gegenwind der Franken-Aufwertung zu spüren: Zu konstanten Wechselkursen wäre der Konzernumsatz gar um 12,5 Prozent gewachsen.
Nach Divisionen wuchs die Sparte Polymer Processing um 6,1 Prozent, während die Sparte Oberflächentechnik um 7,4 Prozent zulegen konnte. Bei der Oberflächentechnik sei der höhere Umsatz auf die Erholung in der Luft- und Raumfahrt sowie im Autobau zurückzuführen. Bei den Autoherstellern gebe es eine allmähliche Entspannung bei den Lieferkettenengpässen.
Erwartungen übertroffen
Das operative Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg um 7,6 Prozent auf 126 Millionen Franken. Die EBITDA-Marge belief sich auf 17,0 Prozent nach 16,8 Prozent im Vorjahr. Die Margenverbesserungen seien auf den höheren Umsatz und Kostenmassnahmen zurückzuführen, hiess es.
Ein Ergebnis unter dem Strich gibt Oerlikon im dritten Quartal nicht bekannt. In den Zahlen sind Restrukturierungs- und Akquisitionskosten nicht enthalten.
Dagegen ging es bei den neuen Aufträgen nach unten: Der Bestellungseingang sank um 8,5 Prozent auf 764 Millionen Franken. Dies sei auf den Rekord-Bestellungseingang von Polymer Processing Solutions im Vorjahresquartal zurückzuführen, schrieb Oerlikon.
Mit den Zahlen hat der Konzern die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Mehr Umsatz erwartet
Die Finanzziele für das Gesamtjahr 2022 passt Oerlikon nun etwas an. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz von über 2,9 Milliarden Franken, nachdem bisher rund 2,9 Milliarden angepeilt worden waren. Die operative EBITDA-Marge solle neu zwischen 17,0 und 17,5 Prozent erreichen (zuvor etwa 17,5 Prozent).
"Die Leitindikatoren signalisieren einen kommenden Abschwung, allerdings sind Zeitpunkt und Umfang schwierig vorauszusagen. Wir ergreifen bereits Massnahmen, um mögliche Auswirkungen abzufedern, und sind hinsichtlich unserer mittelfristigen Strategie weiter zuversichtlich", sagte Michael Süss, Executive Chairman des Oerlikon Konzerns.
(SDA)