Aufgerufen zu den Demonstrationen hatte die Gewerkschaft Unia. Wie sie mitteilte, schlossen sich den Demonstrierenden aus der Baubranche auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Pflege, Verkauf und Logistik an.

Sie alle hätten während der Pandemie unermüdlich an vorderster Front gearbeitet. Obwohl die Bevölkerung für die klatschte, änderte sich an den Arbeitsbedingungen gemäss Unia nichts.

Die Coronakrise habe gezeigt, wie wie stark die Gesellschaft auf die Hunderttausende von schlecht bezahlten Angestellten in Dienstleistungsberufen angewiesen sei. Stress, chronischer Personalmangel, fehlende Gesamtarbeitsverträge (GAV), Tieflöhne und Arbeitsüberlastung gehörten in diesen Branchen indessen zum Alltag. Und auch auf dem Bau steige der Stress in nie gekanntem Ausmass.

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Nötig sei ein Paradigmenwechsel für mehr soziale Gerechtigkeit, forderte Unia. Die Abzockermentalität drohe die sozialen Gräben im Land weiter zu vertiefen. Es brauche einen grundsätzlichen Politikwechsel.

Der Online-Handel, die Pharmaindustrie und die Logistik hätten in der Krise profitiert. Auch die Baubranche laufe auf Hochtouren. Schweizer Unternehmen schütteten demnach im vergangenen Jahr 42 Milliarden Franken an ihre Aktionäre aus. Geld für bessere Löhne sei also da, stellte die Gewerkschaft fest.

Sie verlangt mindesten 13 Monatslöhne von 4200 Franken insbesondere in den essentiellen Frauenberufen, mehr Respekt vor der Arbeit von Frauen, Gesamtarbeitsverträge, sichere Arbeitsplätze sowie saubere und gut organisierte Baustellen. Zudem spricht sich die Gewerkschaft gegen ein höheres Frauen-Rentenalter aus.