Laut dem aktuellen Employment Outlook Survey des Personalvermittlers Manpower sind die Beschäftigungsaussichten so positiv wie noch nie seit Beginn der Umfragen 2005. Zwar gibt es je nach Region und Branche einige Unterschiede, im Mittel planen aber 42 Prozent der Unternehmen mehr Personal einzustellen. Nur 12 Prozent sehen Entlassungen vor. Daraus ergebe sich ein Netto-Beschäftigungsausblick von 30 Prozent, heisst es in der am Dienstag veröffentlichten Studie.
"In diesem historischen Wirtschaftsaufschwung schiessen die Schweizer Beschäftigungsaussichten in die Höhe", sagt dazu Igor Hahn, Operations Director von Manpower Schweiz. Allerdings seien zwei Punkte zu bedenken.
So müsse es einem Unternehmen gelingen, sich an den volatilen Markt anzupassen, indem es seine Abläufe und die Belegschaft flexibel gestalte. Auch stelle sich die Frage, ob es dem Betrieb in einem Umfeld mit extremem Talentmangel und immer anspruchsvolleren Fachkräften gelinge, bei der Gewinnung und Bindung von Talenten die Nase vorn zu haben, so Hahn.
Regionale und Branchen-Unterschiede
Mit Blick auf die Regionen sind insbesondere die Unternehmen in der Zentralschweiz zuversichtlich. Hier planen netto 50 Prozent der Firmen, Personal einzustellen. Auch Zürich oder das Espace Mittelland mit je 33 Prozent oder die Genferseeregion mit 25 Prozent sind optimistisch. Einzig im Tessin ist der Nettobeschäftigungsausblick mit minus 5 Prozent negativ.
Zwar planen alle Branchen in der Schweiz Neueinstellungen, besonders profitieren sollte aber der Bereich "IT, Technologie, Telekommunikation, Kommunikation und Medien". Hier wollen 41 Prozent der Unternehmen aufstocken.
Auch im von der Pandemie besonders gebeutelten Hotel- und Gastgewerbe wird ein Beschäftigungsanstieg von 31 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2021 angepeilt. Der Sektor Gross- und Detailhandel schneidet mit einem Nettobeschäftigungsausblick von lediglich 17 Prozent am schlechtesten ab.
Impfnachweis immer wichtiger
Immer wichtiger wird derweil ein Impfnachweis. Nachdem im zweiten Quartal 2021 noch 49 Prozent der Unternehmen keinerlei Pläne für Richtlinien hatten und den Impfentscheid ihren Mitarbeitenden überlassen wollten, sind es nun lediglich 24 Prozent.
Bereits 15 Prozent der Unternehmen schreiben mittlerweile für eine Rückkehr an den Arbeitsplatz eine Doppelimpfung mit Nachweis vor, 13 Prozent sind in der Planung für eine solche Nachweispflicht. 21 Prozent sehen die Impfung als Pflicht für bestimmte Mitarbeiterrollen vor.
Dabei hat die Unternehmensgrösse einen Einfluss auf den Impfzwang, heisst es weiter. So ermutigen grosse Unternehmen ihre Mitarbeitenden eher über Anreize, mittelgrosse Betriebe schreiben hingegen die Impfung am ehesten vor. Kleine Unternehmen überlassen die Entscheidung am ehesten dem Einzelnen.
Der ManpowerGroup Employment Outlook Survey ermittelt jedes Vierteljahr die Prognosen der Unternehmen zum Personalbestand im kommenden Quartal. In der Schweiz wurden über 500 Arbeitgeber aus verschiedenen Branchen befragt.