Dies teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Die klinischen Studien sollen in der zweiten Hälfte dieses Jahres beginnen.
Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch ein Virus ausgelöst. Es verursacht meist im Kindesalter zunächst Windpocken. Nach dem Abklingen bleibt das Virus aber lebenslang in den Nervenzellen und kann zu einem späteren Zeitpunkt eine Gürtelrose verursachen. Typisch dafür ist ein brennender Schmerz, gefolgt von einer zumeist halbseitigen, bandartigen Ausbreitung von Bläschen auf der Haut. Nach dem Abheilen des Ausschlags kann ein Nervenschmerz in seltenen Fällen noch lange danach anhalten.
In Deutschland erkranken nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) jährlich rund 300’000 Menschen an einer Gürtelrose, rund 5 Prozent davon schwer. Gegen die Erkrankung gibt es heute eine Standardimpfung mit einem inaktivierten Impfstoff in zwei Dosen.
Bei dem neuen Vakzin sollen nach Unternehmensangaben eine von Pfizer entwickelte Antigentechnologie und das mRNA-Verfahren von Biontech genutzt werden. Die Entwicklungskosten wollen sich die beiden Unternehmen ebenso teilen wie die Bruttogewinne aus künftigen Produktverkäufen.
«Mit dieser Zusammenarbeit möchten beide Unternehmen ihr Know-how und ihre Ressourcen nutzen, um einen neuen mRNA-basierten Impfstoff gegen Gürtelrose zu entwickeln», sagte Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin. Ziel sei es, einen mRNA-Impfstoff «mit einem vorteilhaften Risikoprofil und hoher Wirksamkeit» zu entwickeln. Ähnlich wie beim Corona-Impfstoff erhält Pfizer das Recht, den potenziellen Impfstoff weltweit zu vermarkten, mit Ausnahme von Deutschland und der Türkei, wofür Biontech ebenso wie in einigen noch nicht näher genannten Entwicklungsländern die Vermarktungsrechte besitzen wird.