Grossbritannien lehnt eine allgemeine Corona-Impfpflicht wie in Österreich ab. Sich impfen zu lassen, sei eine persönliche Entscheidung, sagte Gesundheitsminister Sajid Javid am Sonntag der BBC. «Falls Leute etwas zurückhaltend sind, sollten wir mit ihnen zusammenarbeiten und sie ermutigen», sagte Javid.

Es liege an Österreich und anderen Ländern zu entscheiden, was sie tun müssen: «Wir haben das Glück, dass es in diesem Land viel weniger Menschen gibt, die bei Impfungen zögern, als andernorts.»

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Pflegepersonal muss geimpft sein

Seit Mitte November muss das Personal in britischen Pflegeheimen vollständig geimpft sein, für Frühling hat die Regierung zudem eine Impfpflicht für Beschäftigte des englischen Gesundheitsdiensts NHS angekündigt. Ungeimpfte dürfen dann keinen Kontakt mit Patienten mehr haben, daher droht vielen Menschen die Entlassung.

«Was eine Impfpflicht für die allgemeine Bevölkerung angeht, so glaube ich nicht, dass wir das jemals in Betracht ziehen würden», sagte Javid. In England gelten bereits seit Mitte Juli keine Corona-Regeln mehr. Es sollen derzeit auch keine Beschränkungen wieder eingeführt werden, wie der Gesundheitsminister dem Sender Sky News sagte.

Hohe Immunität in der Bevölkerung

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen liegt seit Wochen bei mehr als 40 000, nimmt aber längst nicht so stark zu wie in Deutschland. Ein deutlicher Anstieg der Infektionen in Grossbritannien sei unwahrscheinlich, sagte einer der Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs, Andrew Pollard, der BBC. Weil sich bereits so viele Menschen mit Corona infiziert hätten, sei die Immunität in der Bevölkerung recht hoch.

Hinzu komme die hohe Anzahl Impfungen. Bisher sind 80 Prozent der über 12-Jährigen vollständig geimpft. «Das Virus wird noch Jahrzehnte bei uns bleiben», sagte Pollard. Die Impfstoffe würden helfen, die Ausbreitung zu bremsen. Dennoch bleibe das Virus ein "grosses globales Problem der öffentlichen Gesundheit.» (SDA/ag)