Demnach ging das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern von 28,8 Milliarden Pfund im Jahr 2019 auf 23,7 Milliarden Pfund (27,1 Mrd. Fr.) im vergangenen Jahr zurück.
Grossbritannien ist 2020 aus der EU ausgetreten und hat noch im gleichen Jahr einen Handelspakt mit Japan unterzeichnet. Der Deal, den Ex-Premierministerin Liz Truss damals als Handelsministerin unterschrieb, wurde als «Meilenstein für Grossbritannien» gefeiert, der den Handel massiv ankurbeln sollte.
Der Handelsbeauftragte der oppositionellen Labour-Partei, Nick Thomas-Symonds, kommentiert: «Der sinkende Handel mit Japan ist ein unwiderlegbarer Beweis dafür, dass die Regierung nicht im Sinne britischer Exporteure handelt.»
Eine Expertin von der Sussex University Business School, Minako Morita-Jaeger, wies in der Zeitung «Observer» darauf hin, dass sich der Handel Japans mit Grossbritannien deutlich schlechter entwickelt hat als jener mit der EU oder vielen anderen Ländern.
Ein Sprecher des britischen Handelsministeriums verteidigte den Handelspakt dennoch und verwies auf erwartete Vorteile in der Zukunft. Der weltweite Handel sei in den vergangenen Jahren durch die Corona-Pandemie und andere Faktoren belastet gewesen.
Für die Brexit-Befürworter sind die Handelsverträge ein wunder Punkt: Auch an einem mit Australien ausgehandelten Pakt gibt es Kritik, selbst ein Kabinettsmitglied räumte Schwächen ein. Der ersehnte Handelsvertrag mit den USA ist in weite Ferne gerückt.
(sda/bar)