Der Kanton Zürich muss nach Ansicht von alt Bundesrat Christoph Blocher nicht unbedingt in der Landesregierung vertreten sein. Es habe genug fähige Leute. Aber vielfach lehnten diese SVP-Politiker eine Kandidatur ab, da sie ein Unternehmen zu führen hätten.
Als Beispiel erwähnte Blocher in einem Video-Interview mit Keystone-SDA seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher, die nicht einfach sagen könne, sie gehe dann Ende Dezember. Sie stehe in der Verantwortung für ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitenden.
So gebe es noch viele, die bei der Anfrage abgesagt hätten. Seine persönliche Meinung sei nach wie vor, dass der ehemalige Parteipräsident Toni Brunner in den Bundesrat gewählt werden sollte. Aber Brunner habe ja einmal mehr abgesagt.
Flügelkämpfe in der SVP zwischen Bern und Zürich sind vorbei
Im Gespräch mit seinen SVP-Kolleginnen und -Kollegen sei man sich einig gewesen, dass der Parteipräsident Marco Chiesa sich auf die Führung der Partei konzentrieren sollte. Chiesa könne nicht auf zu vielen Hochzeiten im Rat tanzen.
Der Berner Albert Rösti habe dagegen gesagt, er wolle im Rat politisieren. Auf die Frage, ob der Berner Ständerat Werner Salzmann eher auf seiner Linie liege, sagte Blocher, beide Politiker seien auf seiner Linie. Die Zeit der Flügelkämpfe in der SVP zwischen Bern und Zürich sei vorbei, betonte Blocher. Die Partei trete heute sehr geschlossen auf. So geschlossen, wie keine andere Partei.
Zürcher SVP-Präsident Domenik Ledergerber sucht Kandidaten
Zu möglichen Bundesrats-Kandidatinnen und Kandidaten aus dem wirtschaftsstarken Kanton Zürich befragt, sagte der Zürcher SVP-Präsident Domenik Ledergerber in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung", ein Zürcher Sitz im Bundesrat sei nett und grundsätzlich auch sein Wunsch.
Doch für ihn sei eine angemessene SVP-Vertretung im Zürcher Regierungsrat mindestens so wichtig. Die Zürcher Kantonalpartei werde sich bemühen, eine gute Zürcher Kandidatur einzureichen. Auch mit Gregor Rutz werde das Gespräch gesucht. Abgesagt hatte zuvor die als Favoritin gehandelte Zürcher Regierungsrätin Natalie Rickli.
(sda/gku)