Der Unterwäsche- und Lingerie-Hersteller Calida hat im ersten Halbjahr 2023 einen deutlichen Verlust erlitten. Die erst im Februar 2022 übernommene deutsche Onlinemarke Erlich Textil soll bereits wieder verkauft werden, was weiter für rote Zahlen sorgte.
Satte 15,1 Millionen Franken Verlust stehen im laufenden Jahr für die Monate Januar bis Juni zu Buche, wie der Schweizer Traditionskonzern mit Sitz in Sursee am Donnerstag meldete. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum machte die Gruppe noch 28,0 Millionen Gewinn.
Schwaches Konsumumfeld
Aber auch ohne die Wertberichtigung lief bei Calida längst nicht alles rund. Der Konzern litt unter dem derzeit schwachen Konsumumfeld. Einzig die Hausmarke Calida wuchs weiterhin schneller als der Markt. Bei der Edel-Lingerie-Marke Aubade gingen die Verkäufe nach einer starken Wachstumsphase dagegen zurück.
Dasselbe gilt für den Exoten im Portfolio des Unterwäschekonzerns, das Möbelgeschäft Lafuma Mobilier. Zudem stiegen bei der im letzten Jahr übernommen US-Marke Cosabella die Verkäufe weniger stark als erwartet.
Besonders schwach war aber die auf Nachhaltigkeit spezialisierte deutsche Online-Unterwäsche-Marke Erlich Textil. Es handelte sich offenbar um einen Fehlkauf. Nun steht Erlich Textil seit Mitte Juni im Schaufenster. Einen Käufer konnte Calida bisher aber noch nicht präsentieren.
CEO-Nachfolge bleibt ungeklärt
Auch mit Blick nach vorne sieht es nicht besonders rosig aus für Calida. Die Unternehmensleitung rechnet zumindest auf kurze Frist nicht mit einer Aufhellung der Konsumentenstimmung. Entsprechend werden Umsatz und Betriebsgewinn auch für das Gesamtjahr 2023 unter Vorjahr erwartet.
Weiter ungeklärt bleibt auch definitive CEO-Nachfolge. Seit Anfang Juli hat mit Felix Sulzberger ein alter Bekannter interimistisch das Steuer übernommen. Der gebürtige Berner war bereits von 2001 bis 2016 Calida-Chef.