Der Chef der Schweizerischen Bankiervereinigung, Roman Studer, hat Kritik aus den USA wegen versteckten Oligarchengeldern gekontert. Die Schweiz als kleines, exportorientiertes Land muss sich trotz des Druckes klar positionieren, wie er in einem Interview sagte.
Die Position der Bankiervereinigung machte Studer klar: «Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Strategie gegenüber Schwarzgeld.» Das sagte er im am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Aus seiner Sicht gebe es wenig Gründe, die gegen einen Beitritt der Schweiz zur G-7-Taskforce zur Umsetzung der Russland-Sanktionen sprechen würden, so Studer. Bisher hat sich der Bundesrat dagegen ausgesprochen.
Druck aus USA ist «politisches Kalkül»
Die Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung stehe auf der Prioritätenliste ganz oben. In der Schweiz sei relativ viel Vermögen gesperrt im Verhältnis zur Grösse des Finanzplatzes, sagte Studer zudem.
Der politische Druck aus den USA sei unangenehm. Die Vorwürfe seien verfehlt. Zudem darf man sich laut Studer keine Illusionen machen: Dahinter stecke viel politisches Kalkül und die Interessenpolitik von Finanzplätzen. «Man muss damit umgehen und Aufklärungsarbeit leisten», sagte Studer. Die neutrale Schweiz müsse sich auf Druckversuche von allen Seiten einstellen.