Der Präsident der Weltklima-Konferenz COP 28, Sultan al-Dschaber, ist dem Eindruck entgegengetreten, er nehme wissenschaftliche Erkenntnisse zum Klimawandel nicht ernst. «Ich bin etwas überrascht wegen der andauernden und wiederholten Versuche, die Arbeit der COP 28-Präsidentschaft zu unterlaufen», sagte al-Dschaber am Montag vor Journalisten in Dubai. Mit Blick auf einen Bericht der britischen Zeitung «Guardian» sagte al-Dschaber, dabei handele es sich um «eine Aussage aus dem Zusammenhang gerissen mit Falschdarstellung», die eine «maximale Berichterstattung» ausgelöst habe.

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Der «Guardian» hatte am Sonntag über missverständliche Äusserungen al-Dschabers zur Bekämpfung der Erderwärmung berichtet. Danach habe der COP 28-Präsident am 21. November in einer Online-Veranstaltung gesagt: «Es gibt keine Wissenschaft, kein Szenario, das besagt, dass der Ausstieg aus fossilen Energien dazu führt, die 1,5 Grad zu erreichen.» Als Kronzeugen präsentierte al-Dschaber auf der Pressekonferenz den Chef des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen IPCC, Jim Skea. Skea betonte, al-Dschaber verfolge die Wissenschaft sehr genau und verstehe deren Erkenntnisse voll und ganz.

Nach Auffassung des IPCC ist die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius bis zum Jahr 2050 nur zu erreichen, wenn die Nutzung fossiler Energien spürbar zurückgeht und die Kohleverbrennung vollständig eingestellt wird. Die Bundesregierung fordert von der laufenden Weltklimakonferenz in Dubai einen Beschluss zum Ausstieg aus fossilen Energien, wie Kohle, Öl und Gas. Die COP 28 geht unter dem Vorsitz al-Dschabers noch bis zum 12. Dezember. Al-Dschaber ist bei Klimaschützern umstritten, weil er zugleich Chef der staatlichen Ölgesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate ADNOC ist.

(reuters/rul)