Seit Bundesrat Rösti angetreten ist, habe dieser «einen guten Dialog geführt», sagte etwa Kanngiesser von Alpiq am Mittwoch an einer Podiumsdiskussion am Schweizerischen Stromkongress. Man habe einen guten konstruktiven Austausch. «Ich kann nur sagen: Weiter so.»
«Ich habe keine Forderungen an Bundesrat Rösti», sagte auch BKW-CEO Itschner auf eine entsprechende Frage. Er sei grundsätzlich seiner Meinung mit Blick auf die Energiewende: «Jetzt müssen wir machen.»
Es sei nicht die Zeit für «fundamentalistische Diskussionen» über die optimale Technologie zur Stromproduktion, die dann 2050 oder 2060 zur Anwendung kommt. Vielmehr müssten jetzt die Dinge umgesetzt werden, die man umsetzen könne. «Ich finde das eine gute und positive Message von ihm - das hat er vom ersten Tag weg so vertreten.»
«Ein Wunsch an die Politik»
Axpo-Chef Brand sagte zwar, er könne sich dem zu 100 Prozent anschliessen. Einen Wunsch hätte er jedoch an die Politik im Allgemeinen: Mehr Ehrlichkeit und Transparenz in der gesellschaftlichen Diskussion darüber, welche Kompromisse eingegangen werden müssen, um Energieprojekte umzusetzen.
Er kritisierte zum Beispiel Aussagen wie: «Wir im Kanton X haben so viel Wasserkraft, wir haben nie ein Versorgungsproblem.» De facto gebe es aber keine kantonale Versorgungssicherheit, betonte Brand. Mit solchen Aussagen würden Politiker potentiell viele Leute aus der Solidarität rausnehmen, die nötig sei. Man brauche alle Technologien, und überall müsse etwas getan werden, um die Energiewende voranzutreiben.
Der Berner Bundestrat Rösti (SVP) wird am Donnerstag am Stromkongress zur Branche sprechen. Er ist seit Anfang 2023 Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Er folgte auf Simonetta Sommaruga (SP).
Der Schweizerische Stromkongress ist ein jährliches Treffen der Branche mit Vertretern der Unternehmen sowie aus Politik und Wissenschaft. Er wird vom VSE und Electrosuisse (Verband für Elektro-, Energie und Informationstechnik) organisiert.