Mit einer strengeren Regulierung der populären Treuhandfonds-Industrie will China den riesigen Schattenbanken-Sektor des Landes in den Griff bekommen. Die Banken- und Versicherungs-Aufsichtsbehörde CBIRC veröffentlichte am Freitag den Entwurf eines Regelwerks für die umgerechnet rund drei Billionen Dollar schwere Branche.
Demnach sollen die Treuhandfirmen (Trusts) ihr Geschäft in drei Kategorien aufteilen – Vermögensverwaltung, Fondsdienstleistungen sowie wohltätige Stiftungen – und sich damit an internationale Standards anpassen. Zudem werden sie aufgefordert, sich auf ihre ursprünglichen Aufgaben zu konzentrieren. Sie sollen dafür drei Jahre Zeit haben.
Trusts erschwerten das Erkennen von Risiken im Finanzsektor
Die undurchsichtigen Strukturen der lange Zeit unregulierten Trusts waren jahrelang von Unternehmen genutzt worden, um sich Geld zu beschaffen, obwohl sie Schwierigkeiten hatten, von den Banken Kredite zu erhalten. Über die «Kanäle» der Treuhandfirmen konnten Privatleute, Banken und Unternehmen auch in hochriskante Finanzprodukte investieren.
Den Regulierern ist das ein Dorn im Auge, weil es ihnen die komplexen Produktstrukturen erschweren, Risiken im Finanzsystem frühzeitig zu erkennen. Die CBIRC will dem nun einen Riegel vorschieben und den Trusts verbieten, solche «Kanäle» zur Umgehung von Regulierungsvorschriften oder andere Kapitalsammelstellen ausserhalb der üblichen Strukturen einzurichten.
(reuters/mth)