Wie Clariant am Donnerstag mitteilte, legte der Umsatz in 2022 um 19 Prozent auf 5,20 Milliarden Franken zu. In lokalen Währungen wären die Verkäufe gar um 24 Prozent höher gewesen. Preiserhöhungen trieben den Absatz um satte 17 Prozent.
Die Profitabilität wurde hingegen von verschiedenen Faktoren belastet. So hat Clariant etwa im vierten Quartal Restrukturierungskosten in Höhe von 40 Millionen Franken verbucht, die für die Streichung diverser Management-Ebenen fällig werden.
Darüber hinaus schrieb Clariant 225 Millionen Franken auf eine Bioethanol-Anlage ab. Und der bereits im Oktober angekündigte Verkauf des nordamerikanischen Land-Oil-Geschäfts führte zu einer Wertminderung von 245 Millionen.
Höhere Dividende trotz Verlust
Das frass den ganzen Jahresgewinn von Clariant weg: Am Ende stand ein Verlust von 101 Millionen Franken in den fortgeführten Geschäften. Ein Jahr zuvor war es noch ein Plus von 292 Millionen. Die devestierten Bereiche eingeschlossen blieb ein Gewinn von 116 Millionen, zwei Drittel weniger als im Vorjahr.
Die Aktionäre müssen aber deswegen nicht darben: Clariant schlägt der Generalversammlung vor, die Dividende um 2 auf 42 Rappen je Anteil zu erhöhen.
Denn Einmaleffekte ausgeklammert sieht die Sache besser aus: Den operativen Gewinn auf der Stufe EBITDA verbesserten die Muttenzer um 18 Prozent auf 893 Millionen Franken. Die entsprechende Marge lag mit 17,2 Prozent dennoch leicht unter dem Vorjahreswert von 17,4 Prozent.
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2023 erwartet Clariant einen Umsatz von rund 5 Milliarden Franken. Darin eingerechnet sind betätigte Veräusserungen, die den Umsatz um 130 Millionen schmälern werden.
Clariant strebe zudem eine leichte Verbesserung der ausgewiesenen EBITDA-Marge im Vergleich zum Vorjahr an (2022: 15,6%). Vor allem der Geschäftsbereich Catalysts wird sich laut Clariant erholen und die tieferen Volumen andernorts ausgleichen.