Wie Clariant am Donnerstag mitteilte, schrumpfte der Umsatz um 16 Prozent auf 4,38 Milliarden Franken. Der Währungseinfluss alleine habe die Einnahmen um 3 Prozent geschmälert, Veräusserungen um weitere 3 Prozent.
Gleichzeitig spürte Clariant in vielen Märkten eine anhaltend schwache Nachfrage der Kunden. In der Folge sanken die abgesetzten Volumen um 7 Prozent. Die durchschnittlichen Verkaufspreise waren im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Die geringen Volumen schlugen sich in der Profitabilität nieder. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) etwa sank um 25 Prozent auf 607 Millionen Franken. Clariant hatte 570 bis 600 Millionen in Aussicht gestellt. Die entsprechende Marge nahm um 1,7 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent ab.
Mit ein Grund für den tieferen Gewinn war die Schliessung der nicht wie gewünscht funktionierenden Bioethanol-Anlage in Rumänien. Das zog im vierten Quartal hohe Restrukturierungskosten und Rückstellungen nach sich.
Das frass einen grossen Teil des Jahresgewinns weg: Am Ende stand ein Überschuss von 213 Millionen Franken. Noch höhere Sonderkosten hatten Clariant im Vorjahr gar einen Verlust von 101 Millionen in den fortgeführten Geschäften eingebrockt.
Die devestierten Firmenteile eingeschlossen blieb ein Gewinn von 179 Millionen Franken. Das ist die Hälfte mehr als im Vorjahr.
Die Aktionäre müssen aber deswegen nicht darben: Clariant schlägt der Generalversammlung vor, die Dividende stabil bei 42 Rappen je Anteil zu lassen.
Die Mittel dafür sind vorhanden: Der operative Cashflow lag in der Berichtsperiode bei 421 Millionen Franken. Das sind 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2024 strebt Clariant ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährung an. Die EBITDA-Marge solle auf rund 15 Prozent verbessert werden. Gar 16 Prozent wären es ohne operative Verluste und Einmaleffekte aus dem defizitären Bioethanol-Abenteuer.