Der Schweizer Online-Reiseanbieter LM Group («Lastminute») will die Verfügungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) nicht anfechten. Dies hat der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat am Donnerstag an seiner ersten Sitzung beschlossen.

Damit habe der Verwaltungsrat den Entscheid der Verwaltungsräte seiner Schweizer Gesellschaften zur Kenntnis genommen und gutgeheissen, teilte das Unternehmen gleichentags mit. Die Bezüge der betroffenen Tochtergesellschaften würden zurückbezahlt.

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29 Millionen Euro müssen zurückbezahlt werden

Das Seco hatte das Unternehmen vor einigen Wochen zur Rückzahlung von mutmasslich zu Unrecht bezogenen Geldern verdonnert. Es ging um 29 Millionen Euro, die in voller Höhe zurückbezahlt werden müssen.

Damit sei dieses Verfahren abgeschlossen, erklärte Lastminute nun weiter. Die Tochtergesellschaften würden nun bezüglich der Organisation der Zahlung des Betrags mit dem Seco in Kontakt treten.

Reihe Top-Manager verhaftet

«Es ist für lastminute.com Zeit, nach vorne zu blicken», wird VR-Präsident Yann Rousset in der Mitteilung zitiert. Der Verwaltungsrat werde nun eine strategische Überprüfung einleiten und sich dabei die nötige Zeit für eine gründliche Lagebeurteilung nehmen. Bereiche wie Governance und interne Kontrollen müssten effizient gestärkt werden.

Die Neuzusammensetzung des Verwaltungsrats wurde infolge des mutmasslichen Finanzbetrugs notwendig. Im Sommer war eine Reihe Top-Manager wegen der mutmasslichen Betrügereien mit Corona-Geldern ins Gefängnis gesteckt worden - darunter auch Ex-Chef Fabio Cannavale.

Auch die zur interimistischen CEO ernannte Laura Amoretti geriet später unter Verdacht. Daraufhin setzte Lastminute zur personellen Tabula Rasa an.

(awp/gku)