In der chinesischen Millionenmetropole Guanghzou sind am Mittwoch nach einem sprunghaften Anstieg der Corona-Infektionszahlen Massentests für Millionen Einwohner angeordnet worden. Betroffen sind fünf der elf Stadtbezirke, darunter auch Haizhu, wo alleine mehr als 1,8 Millionen Menschen leben und der Grossteil der Fälle auftrat.
Eine bezirksweiter Lockdown von Samstag bis Montag wurde angesichts der steigenden Fallzahlen auf Freitag ausgedehnt. Im bisher schlimmsten Ausbruch in der bedeutenden Handelsmetropole, die auch als «Fabrik der Welt» bezeichnet wurde, wurden mehr als 2000 neue Fälle an zwei Tagen in Folge gemeldet.
Höhere Fallzahlen in Peking, Zhengzhou und Chongqing
In ganz China erreichte die Zahl der neuen lokalen Fälle den höchsten Stand seit dem 30. April. Auch Millionenmetropolen wie Peking, Zhengzhou und Chongqing kämpfen mit steigenden Infektionszahlen, was Hoffnungen dämpft, China könnte seine strikte Null-Covid-Politik bald lockern.
In der Wirtschaft hinterlässt das tiefe Spuren. Im Oktober sanken die chinesischen Erzeugerpreise erstmals seit knapp zwei Jahren. Die Inflation bei den Verbraucherpreisen schwächte sich dagegen ab, was zum Teil auf die strengen Corona-Massnahmen zurückzuführen ist.
Regierung hält an Zero Covid fest
Das Wachstum der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt hat sich in den vergangenen Monaten angesichts der strengen Null-Covid-Politik zur Eindämmung des Virus deutlich verlangsamt. Bald drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie beeinträchtigt sie weiter die Lieferketten und schlägt auch auf Produktion und Verbrauch durch.
Obwohl die Zahl der Fälle in China im weltweiten Vergleich gering sind, steht die Regierung strikt zu ihrem Kurs. Massentests für grosse Bevölkerungsgruppen sind seit dem Jahr 2020 die Norm.
(reuters/gku)