Den SBB und dem ganzen öffentlichen Verkehr waren in der Covid-19-Pandemie die Passagiere abhanden gekommen. Grund hierfür bildeten zum einen die Arbeit im Homeoffice und andere Faktoren. Hinzu kamen jene, die für Arbeitsweg und in der Freizeit vermehrt aufs Privatfahrzeug setzten.
Bis Freitagmittag liessen sich noch keine Umsteigeeffekte ausmachen. SBB-Mediensprecher Daniele Pallecchi sprach indessen am Morgen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA von einem ruhigen Übergang. Die Reisenden könnten die Maske weiterhin tragen und hätten das teilweise auch getan.
Seitens der BLS teilte Sprecher Stefan Locher mit, ein Grossteil der Reisenden sei ohne Maske unterwegs. Ob sich deren Wegfall auf die Kundenfrequenz auswirkte, wusste er noch nicht.
Postauto, wie die SBB Systemführer bei den Corona-Massnahmen des öffentlichen Verkehrs, stellte fest, dass am Morgen ein Viertel bis ein Drittel der Fahrgäste weiterhin eine Maske trugen. Wie Mediensprecher Urs Bloch mitteilte, ist es für Angaben zum Passagieraufkommen zu früh.
Mehr Passagiere bei Regen
Wegen mangelnder Daten konnten auch die städtischen Verkehrsbetriebe keine Angaben zu eventuellen Umsteigeeffekten durch den Fall der Maskenpflicht machen. Gemäss Benjamin Schmid, Sprecher der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB), äusserten sich Kundinnen und Kunden auf den sozialen Medien sowohl erleichtert über den Wegfall als auch skeptisch.
Bernmobil in der Bundeshauptstadt wollte die Erfahrungen erst auswerten. Bis in einer Woche sollten erste Erkenntnisse über das Kundenverhalten vorliegen.
Sämi Deubelbeiss von den Verkehrsbetrieben Luzern teilte mit, dass noch etwa zehn Prozent der Fahrgäste eine Maske trugen. Viele drückten ihre Erleichterung über den Wegfall der Maske aus. Und mehr Leute waren in den Stadtbussen und anderen Angeboten auch unterwegs. Aber das sei bei Regenwetter immer der Fall, schrieb Deubelbeiss.
Maskenpflicht im Ausland
SBB-Sprecher Pallecchi wies besonders im Hinblick auf Ostern eindringlich darauf hin, dass grenzüberschreitend sowohl im Regional- als auch im internationalen Verkehr weiterhin Covid-19-Vorschriften gelten.
So müssen Reisende nach Deutschland einen 3-G-Nachweis erbringen und dort im öffentlichen Verkehr eine FFP2-Maske tragen. In Frankreich selbst herrscht keine Zertifikatspflicht mehr. Bei der Einreise ist das Zertifikat allerdings vorzuweisen. Zudem gilt im öffentlichen Verkehr "Maske auf".
Italien verlangt ein 2-G-Zertifikat samt FFP2-Masken. Zur Einreise braucht es das neben dem Covid-Zertifikat eine Selbstdeklaration. In Österreich ist zur Einreise neben dem Zertifikat ein Test vorzuweisen. Zudem gilt eine weitgehende Maskenpflicht.